Klassik

Musik gegen die Sowjetdikatur: Currentzis im Konzerthaus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Teodor Currentzis und das SWR Symphonieorchester begeisterten mit der achten Symphonie von Schostakowitsch und Alban Bergs Violinkonzert.

Schostakowitschs achte Symphonie, 1943 komponiert, konnte den damaligen sowjetischen Machthabern nicht gefallen. Man spürt von Beginn an: Hier geht es um eine Abrechnung. Aus dieser Musik bahnt sich kaum mehr als ein Funken Hoffnung kurzfristig Bahn, um gleich wieder von dröhnenden Klangmassen erschüttert, ja: unterdrückt zu werden. Dieses fünfsätzige Opus schielt nicht auf Effekt, schon gar nicht auf oberflächliche Plakativität. Es will aufrütteln, alle, die es noch nicht wissen, darauf aufmerksam machen, wie sehr man sich vor allem als Intellektueller in einer grausamen Diktatur unterdrückt fühlt. Es ist ein in kunstvollste Musik gegossener Warnschrei, den der selbst mehrfach gemaßregelte Komponist ausstößt. Aber auch ein Memento für die vielen, die erfolglos versucht haben, sich diesem Regime zu widersetzen, ihre Würde zu wahren.

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