Siemens-Chef Wolfgang Hesoun verlässt den Siemens-Chefsessel aus Altersgründen. Eine Nachfolgerin wurde gefunden. Sie wird wohl auch damit leben müssen, dass das Unternehmen zu einer reinen Vertriebstochter wird.
Immer diese Gerüchte. Und erst diese Unsicherheit. Es ist mühsam, zum Beispiel für die über 8000 Mitarbeiter von Siemens Österreich. Im September vergangenen Jahres wurden sie – zeitgleich mit Erscheinen eines entsprechenden „Presse“-Berichts – über eine Personalie in der Führungsetage informiert: Der langjährige Siemens-Österreich-Chef Wolfgang Hesoun verabschiedet sich Anfang 2023 altersbedingt. Zunächst hieß es: Ende Februar, da ist Hesoun 63, er hat dann die konzerninterne Altersgrenze also erreicht. Jetzt heißt es, er könnte ein oder zwei Monate länger bleiben. Stimmt das? Warum? Und vor allem: Wer wird ihm nachfolgen?
Es gibt, wie die „Presse“ in Erfahrung bringen konnte, eine präferierte Kandidatin. Nämlich Patricia Neumann. Die 51-Jährige ist in der Technologiebranche durchaus bekannt und anerkannt, auch in Österreich: Neumann war von 2017 bis Herbst 2021 Chefin von IBM Österreich. Ihr damaliges Avancement an die Spitze des Unternehmens, als Nachfolgerin von Tatjana Oppitz, war so etwas wie eine logische Konsequenz einer durchaus herzeigbaren Karriere: Neumann, die an der Wirtschaftsuniversität einen Master in Business Administration abgeschlossen hat, arbeitet seit 1995 für den IT-Konzern. Schon mit 29 waren ihr erste Managementaufgaben überantwortet worden, sie verbrachte auch etliche Jahre im Ausland – etwa in London, Mailand und Stuttgart. Bevor sie zur Chefin der Österreich-Tochter gekürt wurde, war sie Vizepräsidentin des IBM Systems Hardware-Teams für Deutschland, Österreich und die Schweiz gewesen.