Dass die ÖVP die Tür zur gemeinsamen Schule zuschlage, sieht der Kanzler nicht so. Ministerin Schmied will sich auf das Machbare konzentrieren: Verdopplung der Ganztagsschulen und mehr neue Mittelschulen.
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) will nach der Präsentation weiter über die Gesamtschule reden. Dass die Tür zur gemeinsamen Schule der Zehn- bis 14-Jährigen zugeschlagen würde, weil ja die ÖVP die Gymnasien beibehalten will, sieht Faymann nicht.
Es gehe doch nicht ausschließlich um die Umwandlung von Hauptschulen in NMS; auch Gymnasien hätten sich bisher - wenn auch in wenigen Fällen, wie der Kanzler einräumt - bereits für eine Existenz als Neue Mittelschule entschieden. "So wird's zur gemeinsamen Schule", glaubt Faymann.
Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) sagt weiterhin: Nicht mit uns. "Wenn wir die Hauptschule zur Mittelschule aufwerten, wollen wir das Gymnasium für die Zukunft absichern", betonte Pröll am Dienstag vor dem Ministerrat. "Wir sagen Ja zur Mittelschule aber auch Ja zum Gymnasium."
Schmied: Konzentration auf das Machbare
Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) sagt, sie habe das Projekt Gesamtschule nicht aufgegeben. Dennoch konzentriert sie sich auf das mit der Volkspartei Machbare: "Ich sehe es realistisch, in dieser Legislaturperiode die Zahl der Gesamtschulen zu verdoppeln und die Zahl der Neuen Mittelschulen zu erhöhen", sagte Schmied.
Auch BZÖ-Chef Josef Bucher postulierte am Dienstag einmal mehr die orange Forderung nach einer gemeinsamen Schule der 6- bis 15-Jährigen. Es sollte eine Gesamtschule mit innerer Differenzierung und Förderung auch für Hochbegabte sein, so Bucher.
(APA/Red.)