Neuvorstellung

Alpine A110 R: Diesen Unterschied muss man fahren können

Die neue Alpine A110 R
Die neue Alpine A110 R
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Renault schärft bei seiner Tochter Alpine nach und stellt eine neue A110 vor – eine R, die um 34 Kilogramm leichter ist. Mehr oder weniger ein französischer Porsche 911 GT3 RS für den – nicht ganz so – armen Mann.

Eine Warnung gleich vorweg: Bei dieser Alpine achtet man beim Parken besser besonders gut auf die Gehsteigkante. Denn die Felgen sind aus Carbon – und da wird Kontakt wirklich teuer.

Aber eigentlich hat diese Renault Alpine in Gegenden, wo es eine Gehsteigkante gibt, ohnehin nichts verloren. Die Franzosen haben die Alpine A110 S genommen, haben noch einmal rundum nachgeschärft und optimiert – und herausgekommen ist ein neuer Buchstabe, die A110 R. Ein radikaler Sportwagen, mehr oder weniger ein Porsche 911 GT3 RS für den (nicht ganz so) armen Mann. Preis: ab 112.000 Euro.

Bemerkenswert ist, dass die Techniker beim Motor nichts geändert haben. Es kommt der gleiche 1,8-Liter-Turbobenziner zum Einsatz, wie bei allen Alpine-Modellen. Im Fall der R (und der S) eingestellt auf 300 PS (221 kW). Der mit einem Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelte Vierzylinder erreicht ein maximales Drehmoment von 340 Nm schon bei 2400 Umdrehungen. Mit Launch-Control ist man in unter vier Sekunden auf 100 km/h (exakt: 3,9 Sekunden).

Entscheidend für sportliches Fahren ist aber ohnehin mehr das Gewicht, und da hat man im Vergleich zur S insgesamt 34 Kilogramm eingespart (Leergewicht der Alpine R ohne Fahrer und Tank: 1082 Kilogramm).

Was wurde konkret gemacht? Großes Potenzial gibt es immer bei den Sitzen, Sabelt hat welche aus Kohlefaser geliefert (die überraschend bequem sind) und so fünf Kilogramm eingespart. Noch einmal 1,5 Kilogramm bringt der Sechs-Punkt-Sicherheitsgurt statt eines gewöhnlichen Modells. Insgesamt kommt viel Kohlefaser zum Einsatz – etwa bei der Fronthaube (Ersparnis: 2,9 Kilogramm). Auch die Abgasanlage wurde modifiziert.

Änderungen gab es zusätzlich beim Heckflügel der A110 R mit Schwanenhalshalterungen. Die Form des Flügels entspricht zwar dem der A110 S mit Aero-Paket, nach Konsultation des Alpine-Formel-1-Teams ist er jedoch 18 Millimeter weiter hinten, 46 Millimeter weiter oben und etwas flacher positioniert. Das bringt weniger Luftwiderstand und dennoch mehr Anpressdruck.

Bei einer ersten kurzen Ausfahrt mit der neuen Alpine A110 R röhrte der Motor direkt im Rücken noch eindringlicher als bei der Alpine S. Einen Blick zurück im Innenrückspiegel kann man übrigens nicht machen, es gibt (gewichtsbedingt) keine Heckscheibe.

Den Unterschied aber zwischen einer A110 S und einer A110 R muss man erst einmal fahren können. Auf der Landstraße ist er nur schwer auszumachen, auch wenn unsere Erinnerung an eine durchaus freudvolle Ausfahrt mit der Alpine S schon ein wenig verblasst ist. Die paar Kilogramm weniger spürt man kaum – und der Gewichtsvorteil ist ohnehin dahin, wenn man einen Beifahrer hat (der jedenfalls mehr wiegt als 34 Kilogramm).

Set-up für die Rennstrecke

Man muss schon auf die Rennstrecke, um aus der A110 R alles herauszuholen. Und da liefert sie. Man kann sie nur so um die Kurven werfen, optimal ausbalanciert ist sie auch nur schwer aus der Spur zu bringen.

Echte Rennsportenthusiasten können das Fahrzeug dank hydraulisch einstellbarer Dämpfer manuell bei abmontierten Reifen nochmals um einen Zentimeter tieferlegen. Und die Zug- und Druckstufe der Dämpfer kann man ebenfalls manuell per Click-Ring 20-fach variieren.

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