Italien

Widerstand gegen die Mafiapaten

REUTERS
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Nach Festnahme des Cosa-Nostra-Bosses Matteo Messina Denaro demonstrierten in dessen sizilianischer Heimatstadt Hunderte Menschen. Doch immer noch schweigen zu viele.

Treffpunkt war das Haus des Paten. Jenes Gebäude im westsizilianischen Ort Campobello di Mazara, in dem der gesuchte Mafia-Boss Matteo Messina Denaro (60) ungestört gelebt und gearbeitet hatte – bevor er vergangene Woche gefasst wurde. Vor dem Haustor trafen zwei Protestzüge aufeinander, die Menschen skandierten: „Sizilien gehört uns, nicht der Cosa Nostra“ („La Sicilia è nostra e non di Cosa Nostra“).


Hunderte Personen nahmen Mittwochabend an den Anti-Mafia-Protesten teil. Die Choreografie der Demo hatte starke Symbolkraft: Einige Demonstranten starteten vor der Kirche Campobellos, andere marschierten durch Messina Denaros Geburtsort, das nur zehn Kilometer entfernte Castelvetrano. Mit dabei waren Bürgermeister, Vertreter von Kirche oder Gewerkschaften und viele junge Menschen. Sie alle wollten ein Zeichen setzen, dass es auch ein „anderes“ Sizilien gibt, eines, das die „Bosse“ nicht schützen will. „Unsere Stadt schlägt einen neuen Weg ein, und den werden die jungen Generationen gehen“, sagt eine Lehrerin, die mit ihren Schülern demonstrierte.

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