49 Tote

2022 sind deutlich mehr Fußgänger im Straßenverkehr gestorben

Die Presse
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49 Passanten sind voriges Jahr im Straßenverkehr ums Leben gekommen, zwölf mehr als 2021. Betroffen waren vor allem Seniorinnen und Senioren.

Die Zahl der tödlichen Fußgängerunfälle ist in Österreich im Vorjahr stark gestiegen. Insgesamt sind 2022 nach Angaben des Verkehrsclubs Österreichs (VCÖ) 49 Fußgängerinnen und Fußgänger ums Lebens gekommen. Das sind zwölf Personen mehr als noch 2021, wie der VCÖ am Freitag mitteilte. Besonders betroffen waren Seniorinnen und Senioren.

Um die Sicherheit für Ältere zu erhöhen, brauche es dem VCÖ zufolge mehr Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet, verstärkt Tempo 30 statt 50 und übersichtliche Übergänge. 23 Todesopfer waren im Vorjahr 70 Jahre und älter, 14 davon 80 Jahre oder älter. In den vergangenen vier Jahren waren 105 der 206 bei Verkehrsunfällen getöteten Fußgängerinnen und Fußgänger 70 Jahre oder älter, wie der Verkehrsclub mitteilte.

Grünphasen bei Ampeln für Ältere ist zu kurz

"Das Verkehrssystem nimmt auf ältere Menschen zu wenig Rücksicht. Zusätzlich muss unser Verkehrssystem auch fehlertoleranter werden. Ein Fehler darf nicht schwerste oder gar tödliche Verletzungen zur Folge haben", sagte VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Analysen zeigen, dass ältere Frauen und Männer überdurchschnittlich oft Wege zu Fuß zurücklegen. Diese Gruppe benötige auch mehr Zeit, um eine Straße zu überqueren. "Viele Fußgängerampeln nehmen darauf keine Rücksicht. Die Grünphase ist häufig für ältere Menschen viel zu kurz", so Mosshammer. Der VCÖ rät, zu kurze Grünphase bei den jeweils zuständigen Stellen zu melden.

Außerhalb der Ortsgebiete erhöhen fehlende Gehwege zwischen Siedlungen und dem nächsten Ortsgebiet das Unfallrisiko. Zudem seien Bus-Haltestellen oftmals nicht über einen baulich getrennten Gehweg erreichbar. "Um auch in den Regionen die Versäumnisse der Vergangenheit rasch zu sanieren, ist eine Infrastrukturoffensive für sichere Gehwege nötig", sagte Mosshammer.

(APA)

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