Waffenhilfe

Der Klub der westlichen Panzerlieferanten wird größer

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TOPSHOT-COMBO-FILES-UKRAINE-RUSSIA-WAR-CONFLICTAPA/AFP/ERIC FEFERBERG/FRANCOIS
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Bisher mindestens 150 Fahrzeuge zugesagt. Es mehren sich auch die Signale bezüglich Kampfflugzeugen.

Kiew/Berlin/Washington. Der Klub jener Staaten, die der Ukraine Kampfpanzer westlichen Typs liefern will, wird größer. Nach Deutschland, den USA und Großbritannien (14 Leopard 2, 31 Abrams, 14 Challenger 2) haben sich bis Freitag auch Polen und Kanada (14 bzw. vier Leopard) mit klaren Zahlen deklariert. Prinzipielle Zusagen kamen aus den Niederlanden, Norwegen und Portugal (womöglich 14/8/4 Leopard), Andeutungen aus Frankreich, Spanien, Finnland, Dänemark, Schweden.

Da Berlin versprach, im Bund mit Firmen und anderen Staaten gesamt etwa 88 Leo 2 aufzutreiben, kann man aktuell von ca. 150 West-Kampfpanzern als sicherem Minimum ausgehen. Warschau ergänzte das am Freitag durch 60 PT-91 Twardy. Das ist ein in den 1990ern in Polen gebautes Fahrzeug, das auf Basis des sowjetischen T-72 entwickelt wurde. Kiew hat Bedarf an mindestens 300 modernen Panzern angemeldet, was realiter für großräumige Militäroperationen aber noch immer viel zu wenig ist.

Aus den USA, Frankreich und den Niederlanden mehren sich die Signale, wonach man den Ukrainern auch Kampfflugzeuge geben könnte. Äußerungen der Art kamen zuletzt vom Vize-Berater Präsident Joe Bidens für nationale Sicherheit, Jon Finer. Die Suppe ist aber sehr dünn, Deutschland etwa ist strikt gegen Jet-Lieferungen.

Die jüngsten Hilfszusagen scheinen die russischen Kriegsbemühungen vergrößert zu haben. Im Donbass gab es schweren Artilleriebeschuss und mehrere lokale Vorstöße, etwa bei der Stadt Wuhledar, die womöglich teilweise erobert wurde. Das Verteidigungsministerium in Moskau behauptet auch, Marschflugkörper hätten einen Transport westlicher Waffen an die Front zerstört. (wg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2023)

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