Eiskunstlauf-EM: Mikutina greift nach Medaille

Olga Mikutina, 19, fehlen vor Kür 1,05 Punkte auf Bronze.

Espoo. Olga Mikutina schickt sich bei der EM in Espoo an, eine 41-jährige Durststrecke im österreichischen Eiskunstlauf zu beenden. Die Vorarlbergerin geht als Vierte des Kurzprogramms in die heutige Kür (12 Uhr, live Eurosport), gerade einmal 1,05 Punkte fehlen auf die erste Medaille seit Claudia Kristofics-Binder, deren EM-Gold 1982 das bislang letzte Highlight der langen rot-weiß-roten Erfolgsgeschichte (sieben Olympiasiege, 36 WM-Titel, 44 EM-Triumphe) ist.

„Ich freue mich riesig über dieses phänomenale Zwischenergebnis. Jetzt geht es darum, die Nerven zu bewahren“, sagte Mikutina, die in einer ihrer schwierigsten Karrierephasen auftrumpft. Bereits 2021 hatte sie mit dem WM-Debüt auf Platz acht ihr Potenzial deutlich gemacht. Trotz verletzungsgeplagter Vorbereitung bestätigte sie es bei Olympia in Peking (14.). Seither folgten private Sorgen um die Familie in ihrem Geburtsland Ukraine, Maturastress. Jüngst bremsten Windpocken die 19-Jährige bei den Staatsmeisterschaften aus.

Mikutina trotzte dem mit einem auch künstlerisch starken EM-Auftritt. Mit 62,78 Punkten war sie 4,4 unter ihrer Bestmarke. Da die Russinnen um Titelverteidigerin Kamila Walijewa fehlen, ist eine neue Europameisterin fix: Favoritin Loena Hendrickx aus Belgien (67,85) jagt nach Patzern die Georgierin Anastasiia Gubanova (69,81). Mikutinas Rivalin um Bronze ist die Schweizerin Kimmy Repond (63,83), Österreichs bestes EM-Ergebnis seit Julia Lautowa 2004 (8.) scheint gewiss. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.