Terroranschlag?

Zwei Verletzte nach weiterem Angriff nahe Jerusalemer Altstadt

In der Nähe der Jerusalemer Altstadt kam es zu einem Angriff mit einer Schusswaffe. Nur einen Tag nach dem Angriff auf die Synagoge, bei dem sieben Menschen getötet wurden.

Einen Tag nach dem blutigen Anschlag vor einer Synagoge in Ost-Jerusalem sind bei einem weiteren Schusswaffenangriff nahe der Jerusalemer Altstadt zwei Menschen verletzt worden. In einem Notruf um 10.42 Uhr (09.42 Uhr MEZ) sei von einem Terroranschlag im Viertel Silwan im von Israel annektierten Ostteil die Rede gewesen, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit. Demnach gab es "zwei Verletzte am Tatort".

Zwei 47 und 23 Jahre alte Männer hätten Schusswunden am Oberkörper erlitten, ihr Zustand sei "mittelschwer bis ernst", teilte ein Sprecher des Rettungsdienstes mit. Die Opfer seien aber bei Bewusstsein gewesen und inzwischen ins Krankenhaus gebracht worden.

Laut Polizei wurde der mutmaßliche Attentäter "neutralisiert". Ob er verletzt oder tot war, blieb offen. Der öffentlich-rechtlichen Sender Kan berichtete, der Angreifer sei erst 13 Jahre alt gewesen.

Die beiden schwer verletzten Männer wurden zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht, wie der Rettungsdienst Magen David Adom meldete. Medienberichten zufolge handelt es sich um Vater und Sohn.

Am Vorabend hatte ein palästinensischer Angreifer während des Shabbat das Feuer vor einer Synagoge in Ost-Jerusalem eröffnet und sieben Menschen erschossen, bevor er von der Polizei nach einer kurzen Verfolgungsjagd getötet wurde.

Polizei in Höchstalarm

Die Polizei wurde nach dem Angriff in Höchstalarm versetzt. Israels Polizeichef Kobi Shabtai sprach von "einem der schlimmsten Anschläge der vergangenen Jahre". Regierungschef Benjamin Netanyahu kündigte "sofortige Gegenmaßnahmen" an.

Nach dem Terroranschlag hat die israelische Polizei mindestens 42 Verdächtige festgenommen. Dabei handelte es sich um Verwandte und Nachbarn des Attentäters, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ob den Festgenommenen zur Last gelegt wird, selbst an dem Anschlag oder dessen Vorbereitung beteiligt gewesen zu sein, blieb offen.

Angreifer auf Flucht getötet

Der Angreifer hatte am Freitag - dem internationalen Holocaust-Gedenktag - nahe einer Synagoge sieben Menschen erschossen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Der Attentäter wurde nach Polizeiangaben auf der Flucht getötet.

International löste der Anschlag Sorgen vor einer neuen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten aus. Am Samstagabend wollte sich das israelische Sicherheitskabinett unter Leitung von Ministerpräsident Netanyahu mit der Lage befassen.

(APA/DPA)

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