Nager

Was tun Biber dem Klima?

Sie waren fast ausgerottet, regulieren heute wieder Flüsse und machen mancherorts damit Sorgen, lassen anderswo aufatmen.
Sie waren fast ausgerottet, regulieren heute wieder Flüsse und machen mancherorts damit Sorgen, lassen anderswo aufatmen. Getty Images
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In Alaska sind die Nager als Förderer der Erwärmung gefürchtet, in Kalifornien sind sie willkommen, weil sie die Folgen mildern.

Zwei Lebewesen haben in nördlichen Breiten die Flüsse und damit den Wasserhaushalt und die Oberfläche der Erde umgebaut: die Menschen und die Biber. Diese waren viel früher da – die Nagetiere, die einst im Boden hausten, entwickelten ihre semiaquatische Lebensweise vor etwa 3,9 Millionen Jahren in Alaska, das damals 14 bis 22 Grad wärmer als heute war und üppig begrünt (Palaios 37, S. 330) –, und auch als unsere Ahnen kamen, konnten sie ihre Arbeit lang unbehelligt fortsetzen.

Aber seit dem Mittelalter weckten sie Begehrlichkeiten, vor allem mit ihren Pelzen, aber auch mit dem Sekret Castoreum respektive Bibergeil – das in der Parfümerie und der Medizin verwendet wurde, als Aphrodisiakum auch –, viele Indigene schätz(t)en das Fleisch, das durch eine wundersame Wandlung auch katholischen Mönchen an Fastentagen den Magen wohl füllte: Schon das Konzil von Konstanz (1414–18) gab Biber (und Otter und Dachse) als Nichtfleisch zum Verzehr frei, den endgültigen Tischsegen fasste 1754 der Jesuitenpater Charlevoix zusammen: „Bezüglich des Schwanzes ist der Biber ganz Fisch (. . .). Deshalb hat die Theologische Fakultät entschieden, dass das Fleisch während der Fastenzeit gegessen werden darf.“

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