Song der Woche

Selbstreflexiv im Glaskobel

Slowthai
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Weil er als Kind oft lang brauchte, wurde Tyrone Frampton Slow Ty genannt, woraus sich sein Künstler- name entwickelte. Sein drittes Album „UGLY“ erscheint am 3. März.

Slowthai: „Selfish“. Was ist Reichtum? Zwei sehr politische Alben hat der Brite bisher herausgebracht, sie bekamen gute Kritiken und Anerkennung, waren aber keine Welterfolge. Am ersten Höhepunkt seiner Popularität tourte er durch Pubs, für 99 Pence das Ticket. Trotzdem fühlt sich Slowthai, aufgewachsen in Armut, reich. „Rich get rich and I been one of them“, rappt er in der ersten Single zum dritten Album, musikalisch übersättigt wie bei den Schotten Young Fathers. Er richtet den Blick dieses Mal stärker auf sich selbst. Ist er egoistisch? „Call it thinkin' for myself“, rappt er. Für das Video ließ er sich 24 Stunden in einen Glaskobel sperren, als „Übung in Geduld und Selbstreflexion“. Am Schluss warf er das Essen an die Scheibe. Ein Mann sichtbarer Extreme: „UGLY“ ist unter dem linken Auge tätowiert, für ihn bedeutet es nicht hässlich, sondern steht für „U Gotta Love Yourself“. Er deutet um. Vielleicht auch die Frage des Reichtums.

Den Song der Woche küren allwöchentlich Thomas Kramar und Heide Rampetzreiter

(„Die Presse“) sowie Michaela Pichler und Christoph Sepin (Radio FM4). Zu hören ist er am Sonntag zwischen 19 Uhr und 21 Uhr auf FM4. Weitere Infos auf www.diepresse.com/songderwoche und fm4.ORF.at.

George-Muncey

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2023)

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