Reisende aus ganz Europa bewunderten um 1700 die Gartenanlagen von Schloss Versailles. Unter ihnen war der stets kritische österreichische Graf Harrach.
Geschichte

Im Reich des Sonnenkönigs Graf Harrach in Versailles

Ein hochadeliger Diplomat in habsburgischen Diensten kam 1698 inkognito nach Paris und notierte alles, was er sah. Auch das, was ihm missfiel, etwa Versailles. Und was hat das Tagebuch dieses Grafen Harrach zu tun mit dem Élysée-Vertrag von 1963? Sehr viel.

In der letzten Woche wurde man daran erinnert, dass es doch auch Highlights in der europäischen Zusammenarbeit gibt. Bei den Feiern zum 60. Jubiläum des Élysée-Vertrags wurden Verbundenheit und Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich demonstriert, ganz ohne Misstöne. Man konnte das auch in Wien miterleben: Bei einer Veranstaltung des Österreichischen Staatsarchivs waren die Botschafter der beiden Staaten mit Grußworten zur Stelle, sie wechselten bei ihren Reden vom Deutschen ins Französische und umgekehrt. Der Vertrag von 1963, wurde hier demonstriert, bildet auch auf der Ebene der Soft Power, in Kultur und Wissenschaft, die Basis von Netzwerken und Synergien. In diesem Fall in der der historischen Wissenschaft.

Sinnbildlich für diesen Brückenschlag steht, wie schon sein Name sagt, das deutsch-französische Projekt ARCHITRAVE. Hier werden wertvolle historische Quellen erschlossen, Reiseberichte von Deutschen aus dem Heiligen Römischen Reich, die in der Barockzeit Frankreich aufsuchten und ihre Eindrücke festhielten. Es sind Zeugnisse des polyglotten, „transnationalen“ Charakters des höfischen Lebens der Barockzeit. Wie erlebten die Reisenden Kunst und Architektur in Paris, wie die Landschaften und Menschen des Nachbarlandes?

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