Kunstwerte

Kunst aus der Maschine

KI-generierte Kunst aus der Maschine sorgt für Aufregung – und auch für erste Klagen. Die Technologie, die in Wirtschaft und Industrie längst im Einsatz ist, erreicht die Kunstwelt.

Künstliche Intelligenz (KI) sorgt spätestens seit ChatGPT für heiße Diskussionen, denn sie macht dem Mainstream begreiflich, was eine KI potenziell kann. Parallel dazu sorgen auch KI-Bildgeneratoren wie Dall-E 2, Midjourney und Stable Diffusion für Aufregung – und sogar für erste Klagen. So haben jetzt etwa drei Künstler eine Klage gegen Stability AI und Midjourney, die Entwickler von Stable Diffusion und Midjourney, eingebracht. Sie sehen das Recht zum Schutz geistigen Eigentums verletzt, da die KIs mit Millionen von Fotos aus dem Web trainiert worden seien, ohne die Zustimmung der Urheber eingeholt zu haben. „KI-Tools wie Stable Diffusion haben das Potenzial, den Kunstmarkt mit einer unbegrenzten Zahl von urheberrechtlich geschützten Bildern zu überfluten. Das schadet sowohl dem Markt als auch den Künstlern selbst“, heißt es in der Presseinformation der Kanzlei Joseph Saveri Law Firm, die die Künstler vertritt. Aber es sind nicht nur Künstler – auch die Fotoagentur Getty Images kündigte eine Klage gegen Stability AI an, ebenfalls wegen der Verletzung der Rechte an geistigem Eigentum. Konkurrent Shutterstock hingegen will mit Dall-E 2 generierte Bilder selbst nutzen – und die Künstler, auf deren Werken diese basieren, bezahlen.

Nicht zu stoppen. KI-generierte Kunst ist nicht neu. Das französische Künstlerkollektiv Obvious hat schon 2018 eine KI geschaffen, die basierend auf 15.000 Porträts vom 14. bis zum 20. Jahrhundert Bilder anfertigt. Eines dieser fiktiven Porträts, nämlich „Edmond de Belamy“, wurde bei Christie's für 350.000 Dollar zugeschlagen. 2019 folgte Sotheby's mit einer Arbeit des Deutschen Mario Klingemann. Die Linzer Ars Electronica bietet übrigens seit Jahren solchen Künstlern eine Plattform. 2021 folgte der NFT-Boom, mit ihm kam auch KI-basierte Kunst auf den Markt. Doch anscheinend heizt erst ChatGPT die Diskussion so richtig an. Die Frage um das Urheberrecht wird nicht so leicht zu klären sein – und wohl zahlreiche Gerichte beschäftigen. Doch stoppen kann man diese Entwicklungen nicht mehr.

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