Sittenpolizei

Menschenrechtsorganisation spricht von 527 Toten bei Protesten im Iran

Dem Bericht zufolge gab es über die Hauptstadt Teheran hinaus Proteste in mehr als 160 Städten.
Dem Bericht zufolge gab es über die Hauptstadt Teheran hinaus Proteste in mehr als 160 Städten.APA/AFP/-
  • Drucken

Insgesamt seien annähernd 20.000 Menschen festgenommen worden. Mehr als hundert von ihnen drohe ein Todesurteil. Mehrere Demonstranten wurden bereits hingerichtet.

Im Iran sind nach Angaben von Menschenrechtlern seit Beginn der systemkritischen Proteste vor mehr als vier Monaten mindestens 527 Menschen getötet worden. Darunter seien auch 71 Minderjährige sowie 70 Angehörige von Polizei und anderen Sicherheitsorganen, hieß es am Sonntag in einem Bericht der die Organisation Human Rights Activists News Agency (HRANA) mit Sitz in den USA. Insgesamt seien annähernd 20.000 Menschen festgenommen worden.

Mehr als hundert von ihnen drohe ein Todesurteil. Mehrere Demonstranten wurden bereits hingerichtet.

Proteste in mehr als 160 Städten

Die Proteste in der Islamischen Republik hatten Mitte September begonnen. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seither gibt es Demonstrationen gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem.

Dem Bericht zufolge gab es über die Hauptstadt Teheran hinaus Proteste in mehr als 160 Städten. Vonseiten der iranischen Regierung oder der Behörden gab es bisher keine Angaben zur Gesamtzahl der Toten und der Festnahmen. Der Iran zählt nach jüngsten Statistiken etwa 88 Millionen Einwohner.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.