Niederösterreich wählt

FPÖ schließt Zusammenarbeit mit Mikl-Leitner aus

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)APA/FLORIAN WIESER
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Zentral für den "Befreiungsschlag" im Land sei gewesen, "dass man Politik für die Leute macht, und nicht gegen die Leute", analysiert der blaue Generalsekretär.

Höchst zufrieden hat sich FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz am Sonntag über das Abschneiden seiner Partei bei der niederösterreichischen Landtagswahl gezeigt. Eine Zusammenarbeit mit ÖVP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner schloss er gegenüber dem ORF aus, auch zur Landeshauptfrau werde man sie nicht wählen, kündigte er an. Zufrieden war man auch bei den Neos. Generalsekretär Douglas Hoyos sah ein "sehr solides Ergebnis" eingefahren.

Nicht nur die Freiheitlichen, sondern jeder einzelne Niederösterreicher, der an diese Trendwende geglaubt habe, sei Sieger dieses Wahltags, sagte Schnedlitz. Spitzenkandidat Udo Landbauer sei es gelungen, dass die absolute Mehrheit und das System der ÖVP "von der Korruption bis zur gesamten Preisexplosion" gebrochen worden sei. Zentral für diesen "Befreiungsschlag" - der die FPÖ laut Hochrechnungen mit 25,4 Prozent Stimmanteil auf Platz 2 im Land gebracht hat - sei gewesen, "dass man Politik für die Leute macht, und nicht gegen die Leute".

"Wir Freiheitliche werden ihr Mehrheit nicht geben"

Zur weiteren Zusammenarbeit im Land unterstrich Schnedlitz, dass Landbauer bereits vor der Wahl ausgeschlossen habe, Mikl-Leitner zur Landeshauptfrau zu wählen: "Wir Freiheitliche werden ihr diese Mehrheit nicht geben", denn sie habe zu viel kaputt gemacht. "Ein Zusammenarbeit mit Mikl-Leitner ist quasi ausgeschlossen, weil von der Bevölkerung nicht gewollt", so Schnedlitz.

Hoyos freute sich, dass die Neos gegenüber der letzten Wahl um 20 bis 30 Prozent mehr Wählerstimmen eingefahren haben. Die Hochrechnungen sehen die Neos derzeit bei rund sechs bis sieben Prozent (2018: 5,15 Prozent).

Der Kampf gegen die Korruption bzw. gegen Steuerverschwendung habe sich bezahlt gemacht, meinte Hoyos. "Wir sind nach zehn Jahren angekommen." Neben der FPÖ sei man vermutlich die einzige Partei, die zulegen könne, wenn auch in einer anderen Dimension. Für den Lauf des Abends, wenn die städtischen Gemeinden ausgezählt werden, sei er positiv gestimmt - der eine oder andere Prozentpunkt könne noch dazukommen.

(APA)

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