Pizzicato

Rod sieht schwarz

Johanna Mikl-Leitner und die ÖVP konnten von Glück sagen, dass nicht auch noch Wolfgang Ambros, die „Nummer eins vom Wienerwald“, die Stimme gegen sie erhoben hat: „Baba und foi ned.“

Um einen auf Rod Stewart zu machen und in der Manier der Reibeisenstimme mit der Igelfrisur einen Abgesang auf die Konservativen anzustimmen und für die Wahl der „Roten“ zu appellieren.

Rod Stewart ist ein offenes Buch. Sein Faible für Schottland und Fußball, für Celtic Glasgow und Manchester United, seine Vorliebe für jüngere Models und eine große Kinderschar sind notorisch. Weniger bekannt ist schon seine Passion für Modelleisenbahnen. Für eine breite Öffentlichkeit gänzlich neu war indes seine Affinität zu den Tories. Sollte sein Frühwerk „Maggie May“ gar eine Hommage an Maggie Thatcher sein, an die „eiserne Lady“?

Neulich rief der Rockstar, der der Queen zum „Platinum Jubilee“ Neil Diamonds Gassenhauer „Sweet Caroline“ als Ständchen dargebracht hatte, aber überraschend in einer Talkshow an, um das marode britische Gesundheitssystem anzuprangern, zur Abwahl der skandalgeschüttelten Tories aufzurufen und für die Wahl der Labour Party einzutreten. Aus und vorbei war es mit seiner Love für „This Old Heart of Mine“. Er ist davongesegelt. Rod – korrekt: Sir Roderick – sieht schwarz. Oder besser: Er sah rot.

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.01.2023)

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