Rüstung

Frankreich und Italien stellen 700 zusätzliche Flugabwehrraketen her

Das französische Mamba-Flugabwehrsystem, hier im Einsatz in Rumänien (Archivbild).
Das französische Mamba-Flugabwehrsystem, hier im Einsatz in Rumänien (Archivbild).(c) AFP or licensors
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Eine mögliche Lieferung an die Ukraine soll nicht hinter dem Produktionsauftrag stehen. Die Luftabwehr der beiden Länder soll „modernisiert“ werden.

Frankreich und Italien wollen 700 zusätzliche Flugabwehrraketen vom Typ Aster herstellen. Dieser Produktionsauftrag zeige den Willen beider Länder, "ihre Luftabwehr vom Boden und von Schiffen weiter zu modernisieren", teilte das französische Verteidigungsministerium am Montag in Paris mit. Eine Summe für den Auftrag wurde nicht genannt. Auch von einer möglichen Lieferung in die Ukraine war nicht die Rede.

Die Flugabwehrraketen können unter anderem von SAMP/T-Fahrzeugen abgefeuert werden. Eine Lieferung dieses von Frankreich und Italien entwickelten Luftabwehrsystems in die Ukraine ist derzeit im Gespräch, zumal sich Frankreich bislang nicht zu einer Lieferung von Kampfpanzern entschieden hat.

"Die Wünsche, die man an uns heranträgt, betreffen vor allem Artillerie, Luftabwehr, Munition und gepanzerte Fahrzeuge", sagte die Sprecherin des französischen Außenministeriums, Anne-Claire Legendre, am Montag dem Sender France Info.

Das französisch-italienische Konsortium Eurosam sei bereits Ende Dezember über den Produktionsauftrag für die 700 Luftabwehrraketen informiert worden. "Es handelt sich um einen der größten Aufträge für diese Flugabwehrraketen, die als einziges System in Europa über diese Fähigkeiten verfügen", betonte das Ministerium.

„Mamba“ steht europäischem Abwehrsystem im Weg

Der Auftrag umfasst mehrere Typen der Flugabwehrraketen, die eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern haben. Der französische Verteidigungsminister Sébastien Lecornu war Ende vergangener Woche in Rom mit seinem Amtskollegen Guido Crosetto zusammengetroffen.

Das französisch-italienische Flugabwehrsystem, das auch als Mamba bezeichnet wird, ist einer der Gründe, warum Frankreich sich bislang nicht an der vom deutschen Kanzler Olaf Scholz (SPD) initiierten Planung eines europäischen Raketenabwehrsystems beteiligt. Paris und Rom arbeiten seit den 1980er Jahren an der Entwicklung ihres Systems. Anfang der 2000er Jahre kam noch Großbritannien hinzu.

(APA)

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