Länderspieljahr

Die ÖFB-Frauen spielen in eigener Sache

Teamchefin Irene Fuhrmann
Teamchefin Irene FuhrmannAPA/EVA MANHART
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Als WM-Zuschauerinnen erwartet die Österreicherinnen erst im Herbst das nächste Pflichtspiel in der neuen Nations League. Bis dahin sollen personelle Lösungen getestet und spielerische Schritte gesetzt werden.

Wien. Im Länderspieljahr 2023 geht es für die ÖFB-Frauen vor allem um die eigene Sichtbarkeit. Das erste Pflichtspiel in der neuen Nations League wartet erst im Herbst, bei der WM im Sommer in Australien/Neuseeland ist man nur in der Zuschauerrolle. Die Chance auf die Premiere wurde vergangenen Herbst in Glasgow verspielt. „Eine Narbe, die bleiben wird. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir die Qualität haben“, sagt Teamchefin Irene Fuhrmann.

Statt mit einem Turnier im Hinterkopf geht es im ersten Lehrgang (ab 13. Februar) mit dem Testspieldoppel gegen die Niederlande (17./21. Februar, je 18 Uhr, live, ORF Sport+) also darum „das Team weiter zu formen und zu stabilisieren und ein gutes Konstrukt mit jungen Spielerinnen zu füllen“, wie die Teamchefin erklärt. Denn obwohl das Kontingent an Legionärinnen im Winter mit Annabel Schasching (von Sturm zu Freiburg) Zuwachs erhalten hat, ist der Spielerinnenpool nach wie vor klein. Das macht sich auch bei diesem Lehrgang bemerkbar.

Katja Wienerroither, Celina Degen, Julia Magerl und Katharina Schiechtl fehlen angeschlagen, bei Maria Plattner droht gar eine Sprunggelenksoperation. Zudem hat mit St. Pöltens Stefanie Enzinger eine arrivierte Stürmerin ihre Karriere beendet, womit die Riege hinter Hoffenheim-Torjägerin Nicole Billa sich lichtet. Deutlich macht das etwa Altachs Eileen Campbell, die die heimische Torschützenliste anführt und nebenbei noch Vollzeit als Anwaltsgehilfin arbeitet.

Ein weiteres Sorgenkind ist Marina Georgieva, die in der Abwehr Viktoria Schnaderbeck beerbt. Die 25-Jährige wechselte im Sommer überraschend zu Paris St. Germain, erhält beim französischen Spitzenklub jedoch wenig Spielzeit. „Ihr war bewusst, dass es schwer wird“, sagt Fuhrmann, die dennoch die Entwicklung lobt. „Sie kann aufgrund der hohen Forderung im Training trotzdem Leistung bringen und hat laut Datenerhebung im athletischen Bereich zugelegt.“ Auf Sicht hofft allerdings auch die Teamchefin auf mehr Wettkampfminuten für Georgieva, „egal, mit welcher Lösung“.

Duelle mit Topgegnern

Die Duelle mit den Niederlanden, im Fifa-Ranking auf Platz acht, sind Vorgeschmack auf die Nations League, in der die ÖFB-Frauen in der höchsten Kategorie ausschließlich Topgegner erwarten (Auslosung 2. Mai). Der richtige Schritt für Fuhrmann: „Spannender und besser vermarktbar.“ Um sich der Weltspitze zu nähern, hat die Detailanalyse mit Spieleröffnung und Gestaltung im letzten Drittel die Ansatzpunkte identifiziert. „Es wird eine Challenge, aber wir setzen alles daran, in Gruppe A zu bleiben.“ Schließlich wird in diesem Format 2024 auch die EM-Qualifikation ausgetragen.

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