Vereinte Nationen

Deutschland und Brasilien wollen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat

German Chancellor Scholz visits Brazil
German Chancellor Scholz visits BrazilREUTERS
  • Drucken

Die beiden Länder streben eine stärkere Zusammenarbeit gegen Klimawandel und Armut an

Deutschland und Brasilien pochen auf einen ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat und streben eine Erweiterung des höchsten UNO-Gremiums an. In einer beim Besuch von deutscher Kanzler Olaf Scholz in Brasilia am Montag verabschiedeten gemeinsamen Erklärung mit Brasiliens Präsident Lula da Silva heißt es, dass man die UNO in einer zentralen Rolle für Frieden und Sicherheit in der Welt sehe und den Einsatz für die Reform und Erweiterung des Sicherheitsrates verstärken wolle.

"Sie sicherten sich gegenseitige Unterstützung für ständige Sitze in einem erweiterten Sicherheitsrat zu", heißt es weiter. Damit greifen Scholz und Lula frühere gemeinsame Bestrebungen von Deutschland, Brasilien, Indien und Japan (G4) wieder auf. Die deutsche Regierung möchte zudem auch mit Brasilien noch im zweiten Halbjahr 2023 Regierungskonsultationen abhalten. Eine stärkere Zusammenarbeit wird etwa beim Kampf gegen den Klimawandel und Armut angestrebt. Das Entwicklungsministerium hatte zuvor bekanntgegeben, dass es ein 200 Millionen Euro-Sofortprogramm für den Waldschutz in Brasilien startet.

Scholz als erster ausländsicher Staatsgast in Brasilien

Scholz hatte schon vor seiner Reise nach Argentinien, Chile und Brasilien gesagt, Deutschland müsse sich stärker um wichtige Schwellen- und Industrieländer auf der Südhalbkugel kümmern. Scholz war der erste ausländische Staatschef, der Lula seit dessen Amtsantritt besuchte. Er sei erfreut über die Rückkehr Brasiliens auf die Weltbühne, sagte der Kanzler auf der gemeinsamen Pressekonferenz. Auch andere westlichen Staaten sind bemüht, die Beziehungen zu Brasilien zu normalisieren, die unter Lulas Vorgänger, dem rechtsextremen Jair Bolsonaro, praktisch auf Eis lagen.

In der Erklärung verurteilten beide G20-Länder den russischen Angriff auf die Ukraine und die Annexion von besetzten ukrainischen Gebieten als "flagrante Verstöße gegen das Völkerrecht". Lula lehnte aber militärische Hilfe für die Ukraine ab.

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.