Mein Donnerstag

Hatte George Clooney recht?

Wollten Sie schon immer einen Nespresso mit George Clooney trinken?
Wollten Sie schon immer einen Nespresso mit George Clooney trinken?Nespresso
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Oder muss die Antwort auf die Frage, welcher Kaffee am nachhaltigsten ist, „Nothing“ lauten?

Wenn man versucht, möglichst nachhaltig zu konsumieren, stößt man schnell einmal auf Streitpunkte: Ist das Bio-Obst wirklich immer besser als „nur“ regionales? Ist das Plastik um das Gemüse ausnahmslos schlecht? Ist die Milch aus der Glasflasche besser als die aus dem Karton?

Wo sich (nennen wir es einmal) die Öko-Bubble aber bisher einig war: Kaffee aus Einwegkapseln ist schlecht. Da konnte George Clooney noch so verheißungsvoll über den Tassenrand blinzeln. Über die Tatsache, dass da winzige Mengen an Kaffee aufwendig in Plastik und Aluminium verpackt wurden, die Berge an Müll produzieren, konnte er nicht hinwegtäuschen.

Sogar in der „Presse“-Redaktion wird die hauseigene Kapselmaschine von manchen verschmäht (was durchaus auch an deren ökonomischem Gespür liegen könnte). So finden sich selbst aufgestellte Filtermaschinen, Vollautomaten, Espressokannen bis hin zu Instantkaffeepulver alle möglichen Alternativen in den Redaktionsräumlichkeiten.

Umso erstaunlicher war vergangene Woche die Nachricht: Einwegkapseln sind viel umweltfreundlicher als ihr Ruf. Das wollen Forscher an der Universität Quebec herausgefunden haben. Einerseits würden Kapseln durch die exakte Portionierung Kaffee sparen, andererseits verbrauchten sie im Vergleich zu anderen Zubereitungsarten relativ wenig Energie. Bei einer French Press zum Beispiel werde laut Studie meist zu viel Wasser aufgekocht, ein Espressokocher auf dem Herd verbrauche noch viel mehr Strom, weil zuerst einmal das Metall erhitzt werden müsse.

Eine ressourcenintensive Angelegenheit

Hatte George Clooney also doch recht? Ist Kapselkaffee die Lösung? Nicht unbedingt. Kaffee ist, so oder so, eine ressourcenintensive Angelegenheit. Ein beträchtlicher Teil der CO2-Emissionen entsteht bei Produktion und Transport der Bohnen, egal, wie sie zubereitet werden.

Die Antwort auf „What else?“ müsste also eigentlich „Nothing“ lauten. Da genügt aber ein Gedanke an eine um Koffein beraubte Kollegenschaft (Autorin miteingeschlossen), um zu sagen: Das lassen wir lieber.

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