In der EU, aber auch in Südamerika wächst angesichts von Krieg und Krise der Wille zu einer engeren Zusammenarbeit. Landwirtschaft und Klimaschützer haben Bedenken. Ein Beipackzettel soll die Kritiker besänftigen.
Im September 2019 stimmten alle im österreichischen Nationalrat vertretenen Parteien mit Ausnahme der Neos dagegen. Auch in Frankreich und dem EU-Parlament hatte sich Widerstand formiert. Doch nun soll ein neuer Anlauf für das umstrittene Handelsabkommen zwischen der EU und der Mercosur-Freihandelszone (Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay) unternommen werden. „Es ist der dringende Wunsch der europäischen Regierungen, das Abkommen rasch zum Abschluss zu bringen“, sagte der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans.
Druck macht nicht nur die deutsche Regierung unter Regierungschef Olaf Scholz (SPD), sondern auch die brasilianische unter ihrem neuen Präsidenten, dem Linkssozialisten Inácio Lula da Silva. Sein rechtsnationaler Vorgänger, Jair Bolsonaro, galt lang als Hemmschuh für das Abkommen, da er gegen Klimaschutzmaßnahmen auftrat und die Abholzung des Regenwalds vorantrieb. Lula bekennt sich hingegen zum Schutz des Amazonas-Regenwalds, der sich zu einem Großteil auf brasilianischem Territorium befindet.