Vieles wird in Russland produziert, aber auch der Import läuft wie geschmiert. Kundinnen im Fast-Food-Restaurant in Moskau.
Analyse

Warum nur gelingt es Russland, trotz Sanktionen alles zu importieren, was es will?

Sanktionen einzuführen ist das Eine. Sie effizient umzusetzen, das Andere. Dass Russlands Wirtschaft 2022 so robust war und die Waffenindustrie sogar Hightech-Bestandteile bekam, liegt an einem Zusammenspiel mehrerer Tricks. Wie funktionieren sie?

Während der Westen das ganze Vorjahr über stets neue Sanktionen gegen Russland verkündete, sodass sie am Ende jegliche frühere Strafpakete gegen ein Land übertrafen, wurde geflissentlich übersehen, dass Russland groß, die Welt komplex und die Auswirkung der Strafmaßnahmen überschaubar sind. Gewiss, die Wirtschaft hat 2022 sehr wohl eine Rezession erlitten – aber mit den von Ökonomen prognostizierten 2,5 bis 3,5 Prozent fiel sie deutlich geringer aus als erwartet. Das junge Embargo auf Öl und Ölprodukte, Russlands wichtigste Exportgüter, wiederum könnte zwar tatsächlich noch zu empfindlichen Einbußen bei den Exporteinnahmen führen, aber seit Kriegsbeginn bis dato hat Russland mit dem Export von Rohstoffen preisbedingt blendend verdient. Zumal die smarte Reaktion der Zentralbank einen schweren Schock abgewendet hat.

Doch all das allein erklärt noch nicht, warum die Wirtschaft unter den schwierigen Bedingungen so gut weggekommen ist. Vielmehr ist was geschehen, womit so nicht gerechnet worden war:

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