In eigener Sache
Aus der Redaktion

Das „Presse“-Führungsteam ist gewählt

105 Jahre „Presse“-Erfahrung hat das neue Team der Chefredaktion.
105 Jahre „Presse“-Erfahrung hat das neue Team der Chefredaktion.Die Presse/Clemens Fabry
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Florian Asamer als Chefredakteur sowie Hanna Kordik, Christian Ultsch und Gerhard Hofer als Stellvertreter erhielten die (beinahe volle) Zustimmung der Redaktion.

So voll wie am Donnerstag waren sie schon lange nicht mehr, die Redaktionsräume der „Presse“. Grund dafür: die Wahlurne, die in der Hainburger Straße in einem Kammerl aufgebaut worden war, zur Abstimmung über die neue redaktionelle Leitung. Florian Asamer stellte sich der Wahl zum Chefredakteur, Christian Ultsch, Hanna Kordik und Gerhard Hofer standen als seine Stellvertreter auf dem Wahlzettel. Wobei sie sich erst ein wenig grillen lassen mussten von all den Berichterstattern des Hauses; von Kommentatorinnen und Analysten, Kritikerinnen und Kolumnisten, Korrespondentinnen und Social-Media-Redakteuren. Der laute „Order!“-Ruf ertönte aber nur einmal.

Von den naturgemäß auch im eigenen Haus kritischen Journalisten befragt, erläuterte das neue Team also Pläne, Zuständigkeiten und notwendige Verbesserungen bis hin zur Orthografie-Kontrolle bei möglichst schnell verfassten Online-Texten. Neue Arbeitsweisen, neue Plattformen, ein neues Redaktionssystem, an dem gefeilt wird: Lange schon sind bei der „Presse“ verschiedene Änderungen geplant, manches scharrt sozusagen schon in den Startlöchern.

Die Redaktion bei der Fragestunde im Newsroom der "Presse".
Die Redaktion bei der Fragestunde im Newsroom der "Presse".Die Presse/Clemens Fabry

Das neue Führungsteam ist auf diesem Weg voller Änderungen ein Bekenntnis zur journalistischen Kontinuität, zum professionellen Handwerk: Florian Asamer fungiert schon seit 2011 als stellvertretender Chefredakteur und leitet die Redaktion seit dem Rücktritt von Rainer Nowak im November mit bewundernswerter Ruhe. Er wird für die inhaltliche und strategische Ausrichtung der „Presse“ verantwortlich sein, also im Haus an der Zeitung arbeiten, während seine Stellvertreter – zusätzlich zu ihren Aufgaben als Ressortleiter und Blattmacher – vermehrt auch das Gesicht der „Presse“ nach außen prägen werden.

105 Jahre „Presse“-Erfahrung

Das Führungsteam ist schon lange „on the job“, es steht, da würden auch die kritischsten Konkurrenten nicht widersprechen, für journalistische Integrität. Und für eine starke Verbindung mit dem Haus, mit der unabhängigen Redaktion: Insgesamt bringen die Vier immerhin 105 Jahre an „Presse“-Erfahrung mit. Christian Ultsch, Chefredakteur der „Presse am Sonntag“ und Leiter der Außenpolitik, schreibt schon seit 1996 für die Zeitung. Hanna Kordik leitet seit zehn Jahren das Wirtschaftsressort der „Presse“, seit 2005 schreibt sie ihre investigative samstäglichen Kolumne „Kordikonomy“. Das Wirtschaftsressort leitet sie gemeinsam mit Gerhard Hofer, der wiederum schon seit 1992 in verschiedenen Ressorts schrieb und diverse Leitungsfunktionen innehatte.

Organisiert wurden das Hearing und die Wahl am Donnerstag übrigens vom „Presse“-Redaktionsausschuss, der in gewohnt trocken-humoriger Weise als Vermittler zwischen den Ebenen tätig war. Die Ausschussmitglieder verlasen auch anonyme Fragen, moderierten und beendeten am Ende der Fragestunde die Debatte um die Berichterstattung zum Thema Klimawandel, die etwas ins Uferlose zu gleiten drohte, mit dem Hinweis: „Bitte sich nicht an der Urne festkleben, aber hingehen.“

95,5 Prozent für Florian Asamer

Dem folgte die Redaktion, soweit übermittelt ist, anstandslos. Woraufhin am späten Nachmittag das Ergebnis verkündet werden konnte: 95,5 Prozent stimmten für den Chefredakteur, für die Stellvertreter zwischen und 93,8 und 95,4 Prozent.

Nicht, dass die Redaktion der „Presse“ in der Zeit des Interregnums besonders nervös gewesen wäre. Aber eine gewisse Erleichterung kehrte am Donnerstag doch in die Hainburger Straße ein. Schließlich stehen nicht nur viele Recherchen, Berichte, Kritiken und eben auch Änderungen an. Sondern auch der 175. Geburtstag der Zeitung, der im Sommer gefeiert werden soll. Mit einer dann wohl schon bewährten Chefredaktion.

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