Österreich/Russland

Der russische Spionage-Eklat

Jana Madzigon
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Nach der Ausweisung russischer Diplomaten aus Wien droht Moskau mit Gegenmaßnahmen. Für Außenminister Schallenberg ist die „rote Linie“ überschritten.

Dmitrij Ljubinskij ist im Erregungsmodus. Erst entrüstete sich der russische Botschafter in Österreich über die Kiew-Reise Alexander Van der Bellens und die Kritik des Bundespräsidenten an der neokolonialen Attitüde des Kreml in der Ukraine. Kurz darauf ging Ljubinskij generell mit der österreichischen Außenpolitik ins Gericht. Nach dem Aviso zur Ausweisung von vier russischen Diplomaten aus Österreich stellte der russische Botschafter in Wien die Neutralität und Unabhängigkeit des Gastlands infrage.

Der Schritt sei „rein politisch motiviert“, das Außenministerium sei eine Begründung schuldig geblieben, monierte er in einer Stellungnahme gegenüber der „Presse“. „Gleichzeitig leiden natürlich Österreichs Autorität als neutrale internationale Verhandlungsplattform, die Fähigkeit und Bereitschaft, jegliche Vermittlungsfunktion wahrzunehmen.“ Ljubinskij kündigte Folgen an: „Moskaus Gegenmaßnahmen werden nicht lang auf sich warten lassen.“

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