Krimi

Krimi vom Balkanspion: Blutrache in Belgrad

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„Presse“-Korrespondent Thomas Roser liefert in seinem ersten Krimi „Der Tote im Bärenzwinger“ spannende Einblicke ins Belgrader Leben.

Walter Kühn denkt, er hat Sorgen: Der altgediente deutsche Korrespondent in Belgrad schlägt sich mit finanziellen Nöten, dem ungeklärten Verhältnis zu seiner Ex-Freundin und dem schwindenden Interesse deutschsprachiger Zeitungen herum. Als Kühn auf Bitte eines alten Freundes den Tod von dessen Enkel untersucht, weiß er allerdings bald, was wirkliche Sorgen sind. Der junge Mann wurde von den Bären im Belgrader Zoo zerfleischt. Bald fürchtet auch Walter Kühn um sein Leben, wird er doch immer tiefer in die Blutfehden und Rachefeldzüge der Balkan-Mafia verstrickt.

Autor Thomas Roser greift in seinem ersten Krimi auf seine langjährige Erfahrung als Berichterstatter auf dem Balkan zurück, von wo er auch für „Die Presse“ berichtet. Mit Walter Kühn hat er einen sympathischen Helden geschaffen, wenngleich dieser wohl kein Philip Marlowe werden wird. Besonders spannend und zum Fürchten ist in dem Buch alles, was Roser nicht erfinden musste, aber sehr genau kennt – allen voran die Verflechtungen zwischen der serbischen und der montenegrinischen Mafia mit der Politik. Roser erzählt aber auch skurrile Alltagsgeschichten, etwa, wie es sich in der einzigen europäischen Hauptstadt ohne Kläranlage lebt (mit dem Bau der ersten soll immerhin heuer begonnen werden): "Man hat es als Fluss nicht leicht auf dem Balkan", sinniert Kühn. Das gilt offenbar nicht nur für Flüsse.

Thomas Roser: „Der Tote im Bärenzwinger“, Edition M, 237 Seiten, 10,30 Euro

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