Heikles Treffen

Österreich sichert Russland Teilnahme an OSZE-Sitzung zu

Prinz Eugen Denkmal vor der  Neuen Burg am Wiener Heldenplatz
Prinz Eugen Denkmal vor der Neuen Burg am Wiener HeldenplatzWillfried Gredler-Oxenbauer
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Das Außenministerium hat laut russischen Angaben versichert, dass alle russischen OSZE-Teilnehmer Visa erhalten. Delegierte aus 20 OSZE-Staaten hatten einen Ausschluss der Russen gefordert.

Russland will genau ein Jahr nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine (24. Februar 2022) an der Parlamentarischen Versammlung der OSZE in Wien teilnehmen. „Wir beschäftigen uns jetzt mit dem Erhalt des Visums und bereiten uns auf die Reise vor. Ich denke, alles wird normal", sagte der Vizechef des Außenausschusses im russischen Föderationsrat, Wladimir Dschabarow, am Freitag der Zeitung „Parlamentarskaja Gaseta". Österreich habe versichert, allen Abgeordneten Visa zu erteilen. Aus dem Außenamt gab es vorerst keine Stellungnahme.

Russische Politiker hatte zuletzt 2021 an einer Sitzung der OSZE teilgenommen. Bei den letzten beiden Versammlungen verweigerten die Gastgeberländer Großbritannien und Polen der russischen Delegation die Visa. Viele russische Delegierte stehen wegen des von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Einmarsches in die Ukraine auf westlichen Sanktionslisten.

Brandbrief gegen Russland

OSZE-Abgeordnete aus 20 Ländern - darunter Polen, Belgien, Kanada, Tschechien, Deutschland, Großbritannien - protestierten daher dieser Tage mit einem Schreiben an die österreichische Bundesregierung gegen die Teilnahme der russischen Delegation. Das Außenministerium hält dennoch an der Einreisegenehmigung an die Russen für die Sitzung am 23. und 24. Februar in Wien fest und begründet dies mit der völkerrechtlichen Verpflichtung als Sitzstaat der OSZE.

Die OSZE mit Sitz in Wien ging aus der 1975 etablierten Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) hervor, die die Entspannung zwischen Ost und West voranbrachte. Ihr gehören 57 Staaten aus Europa, Nordamerika und Asien an. Sie versteht sich als größte regionale Sicherheitsorganisation und galt bis zum Ukraine-Krieg als eine wichtige Plattform zwischen Ost und West.

Die russische Delegation müsse sich wohl auf ernsthafte Angriffe während der Debatte einstellen, sagte Dschabarow. „Wir verstehen, dass alle 30 Nato-Länder, die gleichzeitig der OSZE angehören, sich gegen unser Land aussprechen werden." Aber man sei bereit, Russlands Position darzulegen. 2021 verließen die Russen die OSZE-Versammlung aus Protest gegen eine Resolution, die die russische Besetzung der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim (2014) verurteilte.

(APA/DPA)

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