In der Beherbergung und Gastronomie hat mehr als die Hälfte der Beschäftigten keinen österreichischen Pass. Was sind die Gründe dafür?
Der ungarische Kellner, die bundesdeutsche Rezeptionistin, der slowakische Koch. Österreich ist seit jeher ein Schmelztiegel, und in kaum einer Branche spiegelt sich das in einem Ausmaß wider wie im Tourismus. Die EU-Osterweiterung hat das noch einmal befeuert. Binnen zehn Jahren hat sich das Verhältnis inländischer zu ausländischen Beschäftigten in der Branche umgedreht. Auf 98.800 Österreicher kommen in der Beherbergung und Gastronomie heute 118.700 Menschen mit nicht-österreichischem Pass, zeigt die Datenbank des Arbeitsministeriums. Nicht einmal auf dem Bau ist der Ausländeranteil so hoch. Ohne die zahlreichen Arbeitsmigranten würde die Branche also schlicht nicht funktionieren.
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung werden die Rufe nach mehr Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten lauter. Kritiker aus den Reihen der Arbeitnehmervertreter halten dagegen: Erst einmal solle das inländische Arbeitskräftepotenzial ausgeschöpft werden. Etwa, indem man Frauen mehr Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stellt.
Was sind die Gründe für den hohen Ausländeranteil im Tourismus? Und wie wird es mit der Arbeitsmigration weiter gehen? Ein Überblick.