So leicht, so beklemmend: Louise Nealons Debüt-Roman „Snowflake“ über eine dysfunktionale Familie.
Da ist Maeve. Debbies Mum. Sie träumt viel, sie kritzelt all die Träume nieder und klebt die Zettel an die Wand ihres Schlafzimmers, das sie kaum je verlässt, und wenn, dann kann es sein, dass sie nackt durch einen riesigen Brennnesselbusch tanzt. Wegen des Serotonins, sagt sie. Sie ist verrückt, das findet jeder im Dorf. Und dann rettet sie Billy das Leben, geistesgegenwärtig und tatkräftig, als habe sie ihr Leben im Griff.
Billy ist Debbies Onkel. Er haust im Wohnwagen und säuft. Wenn es sein muss und wenn er nicht verschläft, melkt er die Kühe. Doch manchmal klettert er mit Debbie aufs Dach und erklärt ihr die Sternbilder. „Wir schauen in den Himmel, als ob es von uns abhängt, dass er da oben bleibt“, heißt es. Und: „Der Ausblick vom Wohnwagendach ist das Einzige, was nicht kleiner wird, je älter ich werde.“