Asyl-Sager

"Kann nachts nicht auf die Straße": Schnedlitz bestärkt Waldhäusl

Michael Schnedlitz
Michael Schnedlitz IMAGO/SEPA.Media
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Niederösterreichs Asyl-Landesrat sorgte mit einem Kommentar gegenüber einer Schülerin für Kritik - und legte nach. FPÖ-Generalsekretär Schnedlitz stellt sich nun auf seine Seite.

Die Kritik an Niederösterreichs Asyl-Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) reißt nicht ab - nun erhält er aber Rückendeckung aus den eigenen Reihen. Der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz rückte am Samstag im ORF-Radiosender „Ö1“ zur Verteidigung seines Parteikollegen aus. Mit dem Sager, dass Wien ohne Migrantenkinder noch Wien wäre, habe Waldhäusl „vollkommen recht", betonte Schnedlitz.

„Wien ist nicht mehr das Wien, wie es vor 30 Jahren war", führte der wie Waldhäusl in Niederösterreich verankerte Generalsekretär weiter aus: „Man kann sich nicht mehr in der Nacht auf die Straßen trauen, schon gar nicht unsere Frauen und unsere Kinder. Und das ist nicht der Zustand, den wir Freiheitliche für die Wiener wollen, aber auch nicht für ganz Österreich wollen."

Der Hintergrund: Waldhäusl war vor einigen Tagen zu Gast in der Puls 24-Sendung „Pro und Contra". Eine Schülerin verwies dort auf den Migrationshintergrund von sich und Personen aus ihrer Klasse und betonte, dass sie nicht in Wien wären, wenn Waldhäusls Vorstellungen zum Thema Asyl umgesetzt worden wären. Die Antwort: „Auf die Frage, wenn das schon geschehen wäre, dass hier sehr viele nicht in der Schule wären: Dann wäre Wien noch Wien."

Seit der Ausstrahlung wächst die Kritik. SOS Mitmensch, AMS-Chef Johannes Kopf sowie SPÖ und Grüne äußerten sich empört. Auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler sowie Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) orteten jenseitige Aussagen. Waldhäusl legte dessen ungeachtet nach: „Ich stehe zu 100 Prozent zu dieser Aussage, denn die Wahrheit ist verträglich."

(Red.)

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