Der ehemalige deutsche Verfassungsschutzchef, Hans-Georg Maaßen, soll die CDU verlassen. Der Partei steht ein längerer Konflikt mit ihrem äußersten rechten Rand bevor.
Wer verstehen will, warum Hans-Georg Maaßen aufregt, zitiert am besten Hans-Georg Maaßen. Zum Beispiel: „Unsere Spitzenpolitiker und Haltungsjournalisten verachten Deutschland und das deutsche Volk, was sie ja auch immer wieder zum Ausdruck bringen. Wir sind aus deren Perspektive die ,Kartoffeln‘ und ,Weißbrote‘, die minderwertig sind und aussterben sollen.“ Oder: „Sie wollen die Massenzuwanderung, weil sie ihre Ideologie umsetzen wollen und weil sie Deutschland und das deutsche Volk hassen.“
Und: „Dieses Denken ist Ausdruck einer grün-roten Rassenlehre, nach der Weiße als minderwertige Rasse angesehen werden und man deshalb arabische und afrikanische Männer ins Land holen müsse.“ Vor allem dieser letzte Satz wurde in deutschen Medien wiedergegeben, nachdem ihn der 60-jährige Maaßen im Gespräch mit einem eher unbekannten Blog fallen ließ. Es klingt, als würde der ehemalige Chef des deutschen Verfassungsschutzes (2012 bis 2018) an eine große Verschwörung glauben. Seine Kritiker werfen ihm vor, mit seiner Wortwahl die historische Rassenlehre der Nationalsozialisten zu verharmlosen.
Ausschluss. CDU-Parteichef Friedrich Merz – selbst kein Vertreter des liberalen Flügels der konservativen Partei – wurde es zu viel. „Das Maß ist voll“, sagte er am vergangenen Wochenende. Das langjährige CDU-Mitglied Maaßen wurde aufgefordert, die Partei bis diesen Sonntag zu verlassen.