„Bonding Moments“

„Nähe hören“ trotz Koma und Demenz

Symbolbild
Symbolbildimago images / Raimund Müller
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Musik und geliebte Stimmen können Menschen, die allein im Spital oder Heim sind, entspannen.

Es war der Oktober 2020, als sich Sonja Amann und Andreas Bartl mit dem Coronavirus infizierten. Während sich die gebürtige Vorarlbergerin rasch davon erholte, wollten die Symptome ihren Mann nicht loslassen. Im Gegenteil: Eine Lungenentzündung kam hinzu, er musste ins Spital überstellt und in den künstlichen Tiefschlaf versetzt werden.

„Als ob das nicht schlimm genug gewesen wäre, durfte ich ihn dort auch nicht besuchen“, erzählt Amann heute. „Es galt ein Lockdown samt Besuchsverbot.“ Rastlos ging sie in ihrem Haus im Waldviertel auf und ab, telefonierte, hatte Sorgen. „Dann kam ich auf die Idee, ihm Botschaften zu senden“, sagt die 54-Jährige. Sie kontaktierte einen befreundeten Tonmeister, setzte sich vor ein Mikrofon – und redete los. Sie erzählte von dem Tag, an dem sie ihren Mann kennengelernt hatte, vom ersten Kuss und ihrem Erstaunen darüber, dass er am Tag ihrer Hochzeit plötzlich Walzer tanzen konnte. „Und ich habe ihm gesagt, dass er nicht allein ist.“

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