Spielraum

Die Ski-Philosophin Mikaela Shiffrin

APA/AFP/PIERRE TEYSSOT
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Die Ski-Philosophin: Mikaela Shiffrin gibt einen bemerkenswerten Einblick in ihre Gedankenwelt. Wie sie das Rezept für einen WM-Triumphzug gefunden hat und wieso man eine 27-Jährige nach ihrem Vermächtnis fragen sollte.

In der Sekunde, in der sich Mikaela Shiffrin aus dem Starthaus katapultiert, dringt ein eigentlich lapidares Skirennen in ganz andere Sphären vor. Die Hundertsteljagd nimmt dann historische Dimensionen an, die Schwünge fügen sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammen. Unaufhaltsam carvte die 27-jährige US-Amerikanerin dem Saisonhöhepunkt, der Ski-WM in Courchevel/Méribel, entgegen, ihr Weg nach Frankreich ist gepflastert mit Rekorden, kein Rennen in diesem Winter, in dem sie nicht ins Rampenlicht fährt.

Beim WM-Auftakt am Montag, der alpinen Kombination, wird das nicht anders sein. Shiffrin ist Titelverteidigerin, das versteht sich. Doch vor allem startet sie in ihr erstes Großereignis nach der Schmach von Peking, als sie statt des erwarteten Medaillenregens mit drei Ausfällen bilanzierte. So viele Fahrfehler der Edeltechniker auf einmal bleiben weiter rätselhaft, manch Insider meint, ihr aggressives Atomic-Material wäre auf dem chinesischen Kunstschnee schuld gewesen und wird damit nicht ganz Unrecht haben. Verarbeitet jedenfalls hat Shiffrin das Olympia-Debakel, wieder eine dieser Erfahrungen, die sie in einzigartiger Art und Weise in noch mehr Tempo und vor allem in skifahrerische Weisheiten ummünzen kann. Mit dem Resultat, dass sie nicht nur wieder von Sieg zu Sieg eilt, sondern – und hier fährt sie ebenfalls in einer eigenen Liga – auch von einer bemerkenswerten Pressekonferenz zur nächsten.

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