Auflösung

„Nur noch tragisch“: Russkaja am Ende

„Nur noch tragisch mit einem sehr bitteren Beigeschmack“: Die Band Russkaja löst sich auf.
„Nur noch tragisch mit einem sehr bitteren Beigeschmack“: Die Band Russkaja löst sich auf.ORF
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Ein Jahr nach Beginn des russischen Kriegs löst sich die von „Willkommen Österreich“ bekannte Band auf: Die Satire funktioniere nicht mehr.

„Ahoi! Meine Damen und Härren, begrüßen Sie mit mir in gewohnter Frische – Stermann und Grissemaaaann!“ So oder ähnlich, meist mit einem variierenden Schmäh ergänzt, jedenfalls mit Inbrunst gebrüllt, pflegte Georgij Alexandrowitsch Makazaria von der Band Russkaja die Late-Night-Show „Willkommen Österreich“ zu eröffnen – seit Menschengedenken, könnte man sagen, genauer: seit 2007, seit der zehnten Folge der Sendung. Viele, die das zum ersten Mal sahen, fragten sich wohl: „Was ist das? Die österreichische Antwort auf die finnischen Leningrad Cowboys? Ein Ableger der ,Russendisko‘ des Schriftstellers Wladimir Kaminer? Eine hemmungslos überdrehte Parodie auf Russland-Klischees?“

Das jedenfalls. Aber der stimmgewaltige, so bärige wie bärig gekleidete Mann im Zentrum der Band spielte nicht nur den Russen, er ist einer. Seine Eltern stammen aus Georgien, er wurde 1974 in Moskau geboren. Seit 1989 lebt er in Wien, wurde Schauspieler und Musiker, etwa bei der Metalband Stahlhammer. Auch dieser Name spricht ja für einen g'scheiten Sinn für Selbstironisierung. Bei Russkaja, 2005 gegründet, standen ihm wechselnde Profimusiker zur Seite, zeitweise etwa Titus Vadon, der mit „Das Balaton Combo“ auf ähnliche Weise mit ungarischen Klischees spielte, zuletzt u. a. der Scheibbser Engel Mayr, sonst eher im Blues daheim.

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