Analyse

Gefährliche Folgen von Chinas Spionageaktion

Der mutmaßliche chinesische Überwachungsballon nach dem Abschuss vor der Küste South Carolinas. Peking verurteilte dies umgehend als „Überreaktion“ der USA.
Der mutmaßliche chinesische Überwachungsballon nach dem Abschuss vor der Küste South Carolinas. Peking verurteilte dies umgehend als „Überreaktion“ der USA. REUTERS
  • Drucken
  • Kommentieren

Schuld haben immer die anderen: Pekings Reaktion auf den Vorfall mit dem Überwachungsballon legt dessen diplomatisches Unvermögen offen.

Peking. Ganz gleich, wie man die Fakten dreht und wendet: Für die chinesische Regierung ist die Spionageballon-Causa nicht nur äußerst unangenehm, sondern auch das größte außenpolitische Eigentor seit Langem. Hinter den Kulissen wird die Affäre sicherlich einige Ministerialbeamte und Militärs die Karriere kosten. Nach außen hingegen lässt Peking keinerlei Reue durchschimmern: „Einige amerikanische Politiker und Medien nutzen die Situation nur aus, um China zu verleumden“, hieß es in einer Stellungnahme des Außenministeriums – frei nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“.

Der vor dem US-Bundesstaat South Carolina abgeschossene Ballon hat bereits jetzt die Beziehung zwischen den zwei führenden Weltmächten nachhaltig vergiftet. Vor allem aber hat der Vorfall schonungslos offengelegt, wie sehr die chinesische Regierung mit ihrer voll Nationalstolz und Pseudoselbstbewusstsein aufgeladenen Rhetorik eine konstruktive Gesprächsgrundlage bereits im Vorfeld unmöglich macht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

China spricht von einer "offensichtlichen Überreaktion".
Spannungen

Nach Ballon-Abschuss: USA wollen keinen Konflikt mit China

Kommunikationsdirektor des nationalen Sicherheitsrats: Washington handelte im Einklang mit internationalem Recht
Ein Bild vom 4. Februar aus den USA: Menschen fotografieren den mutmaßlichen chinesischen Spionageballon, der vor der Küste in Surfside Beach, South Carolina, USA, schwebt.
Weitere Ballons aufgetaucht

China kritisiert USA nach Ballon-Abschuss: Unabsichtlich entkommener "Flugversuch"

Chinesische Ballons belasten Beziehungen zwischen China und den USA. In Südkorea soll ein Ballon aus Nordkorea gesichtet worden sein.
FILE PHOTO: The suspected Chinese spy balloon drifts to the ocean after being shot down off the coast in Surfside Beach
Nächster Zwischenfall

Peking: Auch Ballon über Lateinamerika ist aus China

Der "Flugversuch" diene zivilen Zwecken, behauptet die chinesische Regierung. In den USA läuft nach dem Abschuss eines Ballons die Suche nach den Trümmerteilen.
Der Druck auf US-Präsident Joe Biden wächst. Von den Republikanern wird er als zu zögerlich in der Reaktion auf den mutmaßlichen Spionageballon aus China kritisiert.
"Überreaktion"

USA werten Trümmer des chinesischen Ballons aus

Peking spricht unterdessen erneut von einer "offensichtlichen Überreaktion“ und zitiert den Geschäftsträger der amerikanischen Botschaft ins Außenamt.
In den USA verfolgen Menschen das Geschehen.
Luftwaffe

"Ähnliche Eigenschaften" wie Ballon über USA: Kolumbien meldet Objekt-Sichtung

Die kolumbianische Luftwaffe hat ein Objekt entdeckt, das in den Luftraum des Landes eingedrungen sei. Es stelle „keine Gefahr für die nationale Sicherheit und Verteidigung sowie die Flugsicherheit" dar.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.