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Ist die goldene Ära des Tom Hanks vorbei?

Wie so oft gibt Tom Hanks in „Ein Mann namens Otto“ einen Grantscherm mit goldenem Herz.
Wie so oft gibt Tom Hanks in „Ein Mann namens Otto“ einen Grantscherm mit goldenem Herz.(c) Sony
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Der Starschauspieler gilt in den USA als moralische Symbolfigur. Doch seine Rollenwahl lässt zusehends zu wünschen übrig – siehe „Ein Mann namens Otto“. Und Konservative sind nicht mehr gut auf ihn zu sprechen.

Zur Amtseinführung von Joe Biden, kurz nach dem Putschversuch der Anhänger Donald Trumps, trat für eine TV-Sendung das personifizierte Gewissen der USA als Zeremonienmeister auf: Vor dem Lincoln-Memorial erteilte Tom Hanks dem designierten Staatsoberhaupt (und den drei Ex-Präsidenten Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton) das Wort. Meinungsforscher sind sich sicher: Würde sich der 66-Jährige und bekennende Linksliberale selbst bei der US–Präsidentschaftswahl als Kandidat in Stellung bringen, wäre ihm der Sieg gewiss.

Hanks' Status als moralische Symbolfigur der USA ist demnach intakt. Doch das Image des Ideal-Stars für Jedermann bekommt immer deutlichere Risse. Für unwürdige Auftritte in „Elvis“ und „Pinocchio“ wurden ihm heuer sogar zwei Goldene Himbeeren zugesichert, Hollywoods berüchtigte Schmähpreise für miserable Schauspielkunst. Und der nörgelnde Witwer mit verschütteter Seele, den Hanks in seiner derzeit im Kino laufenden Dramödie, „Ein Mann namens Otto“, spielt, ist letztlich nur eine lahme Fortsetzung des abgebrühten, aber heimlich Liebesbotschaften textenden Medienmoguls in „E-Mail für dich“. Oder des zwielichtigen, aber eigentlich bloß seine Familie beschützenden Profikillers in „Road to Perdition“.

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