Die Erdbeben im Südosten der Türkei und im Norden Syriens waren die schlimmsten seit hundert Jahren. Hilferufe fluteten am Montag die sozialen Medien in der Türkei, wo Tausende Menschen um Rettungstrupps flehten.
Istanbul. „Helft uns bitte, holt uns hier raus“, schreit ein Mann in einem Trümmerhaufen in Kahramanmaraş; seine Handykamera zeigt einen zerquetschten Bürostuhl und ein verrenktes Bein in einem engen Hohlraum unter den Trümmern. „Wir bluten, und einer meiner Kollegen macht keinen Mucks mehr“, ruft der Mann und gibt die Adresse des eingestürzten Hauses und die Namen der drei Verschütteten durch.
Nur Stunden zuvor hatte das schwerste Erdbeben im östlichen Mittelmeerraum seit hundert Jahren große Teile der Südosttürkei und Nordsyriens zerstört. Allein in der Türkei stürzten nach dem Beben der Stärke von bis zu 7,8 in der Nacht zum Montag fast 2000 Wohngebäude in Städten und Dörfern entlang der syrischen Grenze ein.