Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt

Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.

Skischule

Missbrauchsverdacht in Lech: Kinderschutzzentren distanzieren sich

Vorschnelle Schlüssel bei Fällen von Gewalt an Kindern würden schaden. Der Schutz der Kinder müsse an erster Stelle stehen, noch vor der Strafe für die Täter.

Nach Bekanntwerden des Missbrauchsverdachts in einer Betreuungseinrichtung für Kleinkinder in Lech haben sich die Österreichischen Kinderschutzzentren in einer Aussendung von den Aktivitäten des Bündnis Kinderschutz distanziert und betont, dass es keinerlei Zusammenarbeit gebe. Der Wiener Verein hatte den möglichen Missbrauch eines Dreijährigen öffentlich gemacht. Die Kinderschutzzentren fordern Qualitätskriterien für professionellen Kinderschutz.

Professioneller Kinderschutz ist fachlich fundiert, arbeitet vernetzt und mit Bedacht, wurde am Montag in der Aussendung betont. Skandalisierung hilft im Verdachtsfall nicht, konstatierten die Kinderschutzzentren. Vielmehr brauche es „klare Qualitätskriterien für Organisationen, die sich als Kinderschutzeinrichtungen bezeichnen oder im Namen des Kinderschutzes agieren“, betonte Petra Birchbauer, Vorsitzende im Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren.

Vorsicht bei vorschnellen Schlüssen

Vorschnelle Schlüsse bei Fällen von Gewalt an Kindern oder Missbrauchsverdacht schaden mehr als sie nützen, betonten die Kinderschutzzentren. „Mögliche Folgen für die Kinder und deren Eltern/Bezugspersonen werden in Kauf genommen; Angst geschürt - all das im Namen des Kinderschutzes. Aber: Kinderschutz sieht anders aus“, hieß es in der Aussendung.

„Der Wunsch nach Strafen für die Täter bei Kindesmissbrauch ist verständlich, aber nicht die einzige Lösung. Vorrangiges Anliegen muss der Schutz der Kinder sein. Seit Jahren etablierte Anlaufstellen für von Gewalt betroffene Kinder und deren Bezugspersonen sind die Österreichischen Kinderschutzzentren, die über eine qualitätsgesicherte Expertise verfügen“, meinte Petra Sansone, Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin der Kinder- und Jugend GmbH in Tirol.

Seriöser Kinderschutz arbeitet vernetzt und bei Bedarf in Kooperation mit dem jeweils zuständigen Kinder- und Jugendhilfeträger, wurde betont. „Anerkannte Kinderschutzorganisationen skandalisieren nicht - sie handeln mit Bedacht. Qualitätssichernd für professionellen Kinderschutz sind Maßnahmen wie Dokumentation, Supervision und Weiterbildung“, heißt es in der Aussendung. Die Österreichischen Kinderschutzzentren mit 34 Standorten sind Anlaufstellen für Eltern, die sich Sorgen machen.

(APA)