CD-Kritik

Ein Geburtstagspräsent für Sergej Rachmaninow zum 150er

Nikolai Lugansky setzt seine Aufnahme-Heldentaten für den russischen Komponisten fort. Er legt die beiden Etüden-Sammlungen in souveränen Darstellungen vor, die Kenner staunen lassen und Neugierigen vielleicht die Musik eines bisher unterschätzten Meisters erschließen.

Ein doppeltes Rachmaninow-Jahr ist heuer zu begehen: Ende März folgen 80. Todestag und 150. Geburtstag rasch aufeinander. Wobei die Toasts wohl nach wie vor von kritischen Anmerkungen gestört werden. Mehr noch als andere Kollegen, die sich gegen die Diktatur der musikalischen Avantgarde zur Wehr gesetzt haben und noch Mitte des 20. Jahrhunderts an der Tonalität und einer (wenn auch harmonisch weit gefassten) romantischen Tonsprache festgehalten haben, trifft Rachmaninow immer wieder der Kitsch-Vorwurf. Man stellt ihn, weil manch einschlägiger Handwerker aus Hollywood tatsächlich bei ihm Maß genommen hat, in die Filmmusik-Ecke.

Doch haben nicht viele Komponisten in seiner Ära die Klaviermusik um vergleichbar viele wertvolle Beiträge bereichert. Und etliche Klang- und Harmonie-Visionen, die Rachmaninow in die Tat umgesetzt hat, inspirierten mit Anbruch der Postmoderne die Enkelgeneration. Viele Pianisten haben über die Jahrzehnte keine Berührungsängste mit dieser Musik gehabt – wenn sie zu jener Spezies zu zählen waren und sind, die sich den technischen Herausforderungen, die Rachmaninows Werke stellen, gewachsen zeigen.

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