Kommentar

Nein, auch Kušej hat sich nicht „absolut richtig“ verhalten

Martin Kušej
Martin KušejDie Presse (Clemens Fabry)
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Im ORF-Interview schilderte Burgtheaterdirektor Kušej die „Schockstarre“ des Burgtheaters – und die „Grenzen seiner eigenen Emotionalität“.

Auch Führungskräfte haben, der versachlichenden Bezeichnung zum Trotz, Gefühle. Und es ist nicht unanständig, wenn sie diese zeigen, gerade im kulturellen Bereich, wo das Klischee vom eiskalten Manager so gar nicht passt. Das gilt auch für Burgtheaterdirektor Martin Kušej. Bei ihm hat man allerdings manchmal das Gefühl, dass unter den Gefühlen, die er zeigt, die Gekränktheit und das Mitleid mit sich selbst besonders stark sind. Das war schon bei Corona so: Kušej erklärte, dass er über die Maßnahmen „wirklich richtig verärgert“ sei, dass sie ihn „in ein richtiges Loch gerissen“ hätten, dass er sich „wie ein Bergsteiger in der Wand“ fühle. Entsprechend gelähmt wirkte damals das Burgtheater, vor allem im Gegensatz zur Staatsoper, und das hat gewiss dazu beigetragen, dass Kušejs Vertrag nicht verlängert wurde.

Ähnliche Töne fand er nun im ORF-Interview zum Fall Teichtmeister.

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