Ukraine-Krieg

Russlands Kulturkampf in den besetzten Gebieten

Russische Besatzer in Melitopol
Russische Besatzer in MelitopolAPA/AFP/YURI KADOBNOV
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Neue Vorwürfe aus Kiew: Die Besatzer sollen mit der Vorbereitung von Scheinwahlen und der Verfolgung von ukrainischen Lehrern die „Russifizierung“ vorantreiben.

Wien/Kiew. An der Front im Donbass machen die Russen weiter Druck und sie karren Verstärkung heran, was Sorgen vor einer Großoffensive schürt. Aber zugleich führen die Besatzer in den eroberten Gebieten auch einen Kulturkampf. Die „Russifizierung“ schreitet voran. Es geht dabei neuen Vorwürfen zufolge auch um die Verfolgung von ukrainischen Lehrern.

In Melitopol, der ersten eroberten Großstadt im Süden, sollen die Wohnungen von Pädagogen auf der Suche nach elektronischen Geräten gefilzt worden sein. Die Razzien sollten unterbinden, dass die Pädagogen via Fernunterricht nach ukrainischem Lehrplan unterrichten, behauptet das nationale Widerstandszentrum, eine von ukrainischen Spezialkräften geführte Organisation. Dem selben Widerstandszentrum zufolge würden Pädagogen genötigt, russische Pässe zu beantragen. Und im besetzten Rowenky in der Provinz Luhansk seien Bücher just mit der Begründung verbrannt worden, es handle sich um „Nazi-Literatur“. Angeblich gibt es eine Liste mit 365 Buchtiteln, die aus Schul- und anderen Bibliotheken entfernt werden sollen, darunter Beiträge über den Holodomor, Stalins Hunger-Terror. Unabhängig bestätigen lassen sich die Vorwürfe aber nicht.

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