Best Dressed

Grazerin mit Doja Cat und Beyoncé am Roten Teppich

Berit Gilma bei den Grammy Awards 2023.
Berit Gilma bei den Grammy Awards 2023.(c) Getty Images for The Recording A (Matt Winkelmeyer)
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Schon die Grammy-Nominierung kam für Berit Gilma unverhofft, nun findet sich die Grazerin auf sämtlichen „Best Dressed“-Listen der internationalen Presse wieder.

Für Berit Gilma waren es die ersten Grammy Awards und der erste Gang über den Roten Teppich. Geladen wurde die Grazerin als Nominierte („aus dem Blauen“, wie sie mit Verweis auf eine englische Redensart sagt), für die Zusammenstellung des Box-Sets zum Comeback-Album des Filmkomponisten Danny Elfman „Big Mess“. Er ist bekannt für den Titelsong der „Simpsons“, komponierte auch die Musik zu Tim Burtons Batman-Reihe. Neben signierter Prints umfasst das aufwendig gestaltete Set zum neuen Album vier farbige Vinylplatten, ein 60-seitiges Kunstbuch, ein Booklet mit den Texten sowie eine lebensgroße Replika der Hand des Künstlers als Lichtskulptur. Ein Sieg hätte sie zur erst zweiten Frau und ersten Österreicherin gemacht, die für ihre künstlerische Leitung in dieser Kategorie ausgezeichnet worden wäre.


„Sogar die Grazer Bürgermeisterin hat mir Glück gewünscht“, erzählt sie, gewonnen hat jemand anderes. Statt einem Grammy blühte der Künstlerin aber Lobpreisung für ihren Look am Roten Teppich. Das ist nicht minder besonders, finden sich auf den „Best Dressed“-Listen der US-amerikanischen Kollegenschaft gewöhnlich nur ganz große Namen. Cardi B, Beyoncé, Lizzo und Doja Cat werden dort regelmäßig für Bausch und Rüschen, Glam und Glitzer gefeiert. Diesmal auch Berit Gilma, für die minimalistische Variante von ausgeflippter Eleganz.

Von der „L. A. Times“ bis hin zu sämtlichen Modemagazinenrühmten alle den Look der Grazer Künstlerin, das Ranking vom Branchenblatt „Highsnobiety“ sah sie gar auf Platz drei der bestgekleideten Gäste, hinter Doja Cat und Shaggy. Und das ohne Designer von großem Namen, im Gegenteil.

„Fifth Element“ und David Bowie

Den Rat ihres Umfelds, sich möglichst früh um ein Outfit zu kümmern, habe sie nicht befolgt, eine zu schreibende Masterarbeit und genereller Trubel verzögerten die Outfitwahl auf wenige Wochen vor der Verleihung, erzählt die Künstlerin gegenüber der „Presse“. Nach einem resultatlosen Streifzug mit Stylistin Lyn Alyson durch die Showrooms von Beverly Hills, wo das Ausleihen einer Robe auf etwa 1000 US-Dollar kommt, entschied man sich für ein Custom Design, entworfen von der Trägerin selbst. Das Top ist eine Hommage an die Protagonistin Leeloo (Milla Jovovich) aus Luc Bessons Science-Fiction-Film  „Das fünfte Element“, die auch schon die Anregung für das ein oder andere Lady-Gaga-Kostüm geliefert haben dürfte. Die originalen Kostüme der Figur wurden von Jean Paul Gaultier designt.

Das Oberteil der Künstlerin ist eine Hommage an den Film "Das fünfte Element".
Das Oberteil der Künstlerin ist eine Hommage an den Film "Das fünfte Element".Screenshot Youtube/The Fifth Element-Official Movie Trailer

Inspiration für den Schnitt der Hose holte sie sich von „Glamrock“-Ikone David Bowie. Den Stoff, knochenfarbenes Faux-Leder, suchte sie mit der Schneiderin Rachelle Appelle zusammen aus, finales Fitting war am Vortag der Verleihung. Die Hände empfand mal als „zu nackt“, weshalb noch Manschetten angefertigt wurden. „Bisschen stressig“ nennt die Grazerin den eigenen Fahrplan.

Ihr Plus Eins und guter Freund Alligator Jesus (eigentlich für seine Grillz bekannt) versorgte sie mit Schmuck. Das Haar trägt Gilma schon lange rot, die Augenbrauen gebleicht. „Ein bisschen Goth“ war sie schon immer, damit hätte sie sich auch gut von den „bunten Vögeln und Blumensträußen“ am Roten Teppich abheben können,, liegt damit zudem im Trend von dämonisch angehauchten Looks. Ein bisschen erinnerte der Look auch an Julia Fox' Ästhetik, etwa an ihr Kleid der CFDA-Fashion Awards, dessen Label unbekannt blieb. Scheint, als würden immer mehr Punks den Mainstream infiltrieren, und österreichische noch dazu.

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