Coronavirus

Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien fällt mit Ende Februar

Die FFP2-Masken-Pflicht in der U-Bahn entfällt.
Die FFP2-Masken-Pflicht in der U-Bahn entfällt.APA/Tobias Steinmaurer
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Auch in den Apotheken muss man in der Bundeshauptstadt ab März keine FFP2-Masken mehr tragen. PCR-Testpflicht sowie die Besuchergrenze in Spitälern und Pflegeheimen fallen ebenfalls.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) kündigte vergangene Woche an, dass mit 30. Juni alle Corona-Maßnahmen in Österreich Geschichte sind. Wien ging hierbei aber bekanntlich meistens einen eigenen und einen strengeren Weg. Seit Mittag berieten Bürgermeister Michael Ludwig, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) deshalb mit Expertinnen und Experten über das weitere Vorgehen.

„Es war immer wichtig, dass wir auf der sicheren Seite der Pandemie stehen“, sagt der Bürgermeister. Im Vordergrund sei immer die Gesundheit der Menschen gestanden. Das Maskentragen in den öffentlichen Verkehrsmitteln habe sicher dazu beigetragen, vulnerable Personen zu schützen, lobt er den „konsequenten Wiener Weg".

PCR-Testpflicht in Spitälern fällt

Die derzeit steigenden Fallzahlen sollen Mitte März einen Höhepunkt erreichen und ähnlich der Welle 2022 sein, so die Prognosexperten laut Ludwig. Das bedeute demnach keine Überforderung für die Spitäler. Deshalb sei es vertretbar, die Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln und Apotheken mit Ende Februar zu beenden.

Auch die PCR-Testpflicht für Besucherinnen und Besucher in Krankenhäusern und Pflegeheimen entfällt, die Besuchergrenze von drei Personen pro Tag wird aufgehoben, sagt der Bürgermeister. Beides gilt ab 1. März, ebenso das Ende des PCR-Screenings für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gesundheitsberufen. Demnach wird die Wiener Verordnung, die Ende Februar ausläuft, nicht verlängert.

Bei Maskenpflicht in den Spitälern und Pflegeheimen orientiere man sich an den Bundesgegebenheiten, erklärt Ludwig. Das heißt sie fällt am 30. April. Ebenfalls wie im Rest Österreichs sollen Impfungen, Covid-19-Medikamente sowie Tests weiterhin gratis bleiben. Die Regierung hatte vergangene Woche angekündigt, dass mit spätestens 30. Juni sämtliche Corona-Maßnahmen abgeschafft werden. Covid-19 wird dann auch keine meldepflichtige Krankheit mehr sein.

Lage wird weiterhin beobachtet

Die weltweite Entwicklung der Pandemie sei positiv. Das sei auch der Omikron-Variante zu verdanken, sagt der medizinische Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes Michael Binder. In Wien werde eine genaue Abwasseranalyse durchgeführt. Man sei in den Kliniken immer noch in einer gewissen Belastungssituation, allerdings nicht in dem Ausmaß, als man es schon war, sagt Binder. Die Corona-Lage werde auch weiterhin beobachtet durch Sequenzierungen und Abwassermonitoring.

„Die Pandemie ist noch nicht vorüber, es ist weiterhin große Aufmerksamkeit notwendig“, sagt Binder. Aber man sehe zumindest eine deutliche Verbesserung bei der Entwicklung der Erkrankungen.

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