Führungsdebatte

Kaiser spricht sich für SPÖ-Doppelspitze mit Doskozil aus

Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner (SPÖ)
Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner (SPÖ)APA/TOBIAS STEINMAURER
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Kärntens Landeschef fände eine gemeinsame Führung der Bundespartei durch Rendi-Wagner und Doskozil gut. Und plädiert für eine "Schattenregierung".

Die Debatte um die Führung der Bundes-SPÖ nimmt weiter an Fahrt auf: Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) spricht sich nun im Interview mit Puls 4 und ATV für eine Doppelführung der Bundespartei aus, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Auf die Frage, ob er sich Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil an der Spitze der SPÖ vorstellen könnte, antwortete Kaiser: "Ich fände das gut." Überhaupt solle man eine "Schattenregierung" aufbauen.

Die burgenländische SPÖ stellt regelmäßig den inhaltlichen Kurs der Bundespartei infrage, aber auch deren Führung. Zuletzt hatte das magere Ergebnis der Roten in Niederösterreich die Debatte wieder aufflammen lassen. Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Kärnten lässt nun der dortige SPÖ-Chef Kaiser aufhorchen.

Rendi-Wagner und Doskozil an der Spitze der SPÖ fände er "gut", antwortete er auf eine entsprechende Frage, "und nicht nur die beiden, sondern ich glaube, wir haben einen sehr breiten Bereich guter Leute", unterstrich der Landeshauptmann. "Ich träume von einem Team, wo die besten Köpfe männlich, weiblich aus allen Regionen und Bundesländern nach fachlichen Kriterien in die nächste Nationalratswahl gehen (...) und dass wir mit diesem besten Team, das bereits früher als Schattenregierung der jetzigen Regierung fungieren kann, auch personelle Alternativen haben."

Kaiser sähe darin die Möglichkeit, Führungsdebatten zu beenden: "Das wäre, glaube ich, ein ganz wichtiger Schritt. Und der würde wahrscheinlich auch viel von dieser Einzelpersonen-Abhängigkeit, die in einer Demokratie aus meiner Sicht sowieso immer bedenklich ist, zerstreuen." Gefragt, ob eine Doppelspitze aus Rendi-Wagner und Doskozil trotz des angespannten Verhältnisses der beiden funktionieren könnte, meinte Kaiser: "Um es mit Ernst Bloch zu beantworten: Die Hoffnung ist in das Gelingen verliebt und nicht in das Scheitern."

Doskozil bleibt zurückhaltend

Doskozil selbst wollte Kaisers Vorschlag am Mittwoch nicht kommentieren und verwies auf seine Aussagen, wonach in Zeiten des Wahlkampfs nicht öffentlich darüber diskutiert werden sollte. "Unbestritten" sei die Situation der Sozialdemokraten aber "verbesserungswürdig", stellte er bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt fest. "Aber trotzdem sollten wir das intern diskutieren und da möchte gerade mich daran halten." Zumal ihm immer wieder vorgeworfen werde, "zu intensiv" in Richtung Bund zu formulieren. Abgesprochen mit ihm habe Kaiser seinen Vorschlag nicht: "Es gibt keine Absprachen, nein", meinte Doskozil auf die entsprechende Journalistenfrage.

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(APA/Red.)

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