Türkei

Erdoğan und die Erdbeben-Katastrophe: Wahlkampf zwischen Trümmern

Erdogan erreichte am Mittwoch das Katastrophengebiet.
Erdogan erreichte am Mittwoch das Katastrophengebiet.APA/AFP/ADEM ALTAN
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Der türkische Präsident Erdoğan ist am Mittwoch in das Erdbebengebiet gereist. Wenige Monate vor den Wahlen wächst die Kritik an seinem Krisenmanagement. Die Opposition macht ihn bereits für das Ausmaß der Katastrophe verantwortlich.

Die Erdbebenkatastrophe im Südosten der Türkei könnte Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei den Wahlen im Mai das Amt kosten – und das weiß er. Bei seinem ersten Besuch im Unglücksgebiet gab sich der 68-Jährige am Mittwoch als Landesvater, der dafür sorgt, dass Opfer behandelt und Überlebende in Hotels an der türkischen Riviera untergebracht werden. Innerhalb eines Jahres würden Sozialwohnungen für alle Überlebenden gebaut, versprach Erdoğan.

Damit wollte er dem Unmut vieler Erdbebenopfer in der Region begegnen, doch das dürfte angesichts der Verzweiflung und Verärgerung nicht reichen. Die türkische Opposition jedenfalls sieht ihre Stunde gekommen: Sie wirft Erdoğan vor, er trage die Hauptverantwortung für das Ausmaß der Katastrophe, weil seine Regierung auf Erdbebenvorsorge gepfiffen habe.

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