Gesundheitsnotstand

Schwerer Cholera-Ausbruch mit 1200 Toten in Malawi

Archivbild vom 16. November 2022: Eine Frau desinfiziert Wasser in einem Gesundheitszentrum in Blantyre, Malawi.
Archivbild vom 16. November 2022: Eine Frau desinfiziert Wasser in einem Gesundheitszentrum in Blantyre, Malawi.REUTERS
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Die Weltgesundheitsorganisation warnt, dass alle Distrikte des südafrikanischen Binnenlandes betroffen seien.

Malawi befindet sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) inmitten des tödlichsten Cholera-Ausbruchs seiner Geschichte. Seit Ausbruch der Krankheit in dem verarmten Land im südlichen Afrika vor knapp einem Jahr seien 1210 Cholera-Todesfälle und knapp 37.000 Infektionen registriert worden, teilte die WHO am Donnerstag mit. Alle 29 Distrikte Malawis seien demnach betroffen.

Cholera ist in dem Land mit 20 Millionen Einwohnern seit 1998 endemisch, jedoch bisher immer auf saisonale Ausbrüche während der Regenzeit von November bis Mai beschränkt gewesen. Der aktuelle Ausbruch, der am 3. März 2022 begann, habe sich jedoch über die Trockenzeit hinaus erstreckt, so die WHO. Angesichts der anhaltenden Regenzeit, der großen geografischen Ausbreitung und einer konstant hohen Todesrate von mehr als drei Prozent habe die malawische Regierung Anfang Dezember einen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Besonders im Jänner sei ein starker Anstieg der Fälle verzeichnet worden. Das Gesundheitssystem sei aber schon jetzt überfordert, hieß es.

Akute bakterielle Darminfektion

Der Ausbruch in Malawi ereignet sich nach Angaben der WHO vor dem Hintergrund einer weltweiten Zunahme von Cholera-Ausbrüchen, die die Verfügbarkeit von Impfstoffen, Tests und Behandlungen einschränkten. Cholera ist eine akute bakterielle Darminfektion, die durch unsauberes Trinkwasser oder Lebensmitteln übertragen wird. Die Krankheit ist mit Medikamenten gut behandelbar, unbehandelt kann sie durch erheblichen Flüssigkeitsverlust zu Nierenversagen und zum Tod führen.

(APA/dpa)

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