Todesfall

Komponistenlegende Burt Bacharach ist tot

Jul 24, 2009 - Rome, Italy - BURT BACHARACH performing live at Auditorium Park Music in Rome.  - ZUM
Jul 24, 2009 - Rome, Italy - BURT BACHARACH performing live at Auditorium Park Music in Rome. - ZUMimago images/ZUMA Wire
  • Drucken

Der amerikanische Komponist und Pianist Burt Bacharach, einer der größten Songwriter der 20. Jahrhunderts, wurde 94 Jahre alt.

Der amerikanische Komponist und Pianist Burt Bacharach, der hinter Evergreens wie „I Say a Little Prayer, „That’s What Friends Are For“ und „Raindrops Keep Fallin’ on My Head“ steht, ist tot. Er ist mit 94 Jahren zu Hause in Los Angeles gestorben. Er galt als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, wurde teils in einem Zug mit George Gershwin und Irving Berlin genannt.

Bacharach wurde 1928 in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri geboren. Nach einem Musikstudium tourte er mehrere Jahre lang als Pianist und später auch Bandleader mit Marlene Dietrich. Zugleich begann er, gemeinsam mit seinem langjährigen Texter Hal David Songs zu schreiben. Ab den 60er Jahren war er als Komponist erfolgreich. Er entdeckte die Sängerin Dionne Warwick, arbeitete mit Neil Diamond zusammen, schrieb Lieder für Elton John, Aretha Franklin, Stevie Wonder, Frank Sinatra, Tom Jones und Dusty Springfield. Insgesamt schafften es über 70 seiner Hits in die Top 40 der US-Charts. 15 Titel davon hob er allein mit Dionne Warwick in die Charts. Ihre Durchläufer "I Say a Little Prayer" und "Walk On By" veredelten Aretha Franklin beziehungsweise Isaac Hayes später noch weiter.

Typisch für seinen Stil waren üppige Instrumentierungen und unübliche Akkordfolgen, mit denen er seine eingängigen, leichten Pop-Melodien unterlegte - was von manchen, leicht hämisch, als „Easy Listening“ bezeichnet wurde. Auch bei tragischen Texten kam seine Musik stets leicht daher. An der musikalischen Ursuppe für Pop und Alternative rührte Burt Bacharach stetig mit. Bossa Nova-, Gospel- und Jazz-Einflüsse flossen in seine Musik ebenfalls ein.

Sechs Grammys, drei Oscars

Sein Wirken wurde mit sechs Grammys und drei Oscars (für Filmsongs und Filmmusik) gewürdigt. Einen davon für "Rain Drops Keep Falling on My Head": einen Schmuse-Titel,
der "Zwei Banditen“, die Western-Komödie von 1969, deutlich auflockerte. Zu dem schrieben Texter Hal David und Komponist Bacharach Soundtracks für "Was gibt's Neues, Pussy?", "Der
Verführer läßt schön grüßen" und "Casino Royale“.

Der Höhenflug fand vorerst sein Ende, als Komponist David,
Sängerin Warwick und die zweite Ehefrau Bacharach verließen. Rund
zehn Jahre sollte es dauern, bis er wieder auf sein altes
musikalisches Plateau kletterte. "Musik war den ganzen Weg über
meine wesentliche Liebe", sagte er dem "Guardian" 2015. Schon als
Kind hatte er Cello, Schlagzeug und Klavier spielen gelernt und
später Musik und Komposition studiert.

Rückblickend passte dann der Filmtitel "Arthur - Kein Kind von
Traurigkeit" bestens ins Bild, mit dessen Musik Bacharach trotz
mancher Rückschläge 1981 seinen dritten Oscar gewann.
Songschreiberin Carole Bayer Sager, die mit zwei weiteren
Komponisten an der "Arthur"-Musik mitgewirkt hatte, heiratete
Bacharach ein Jahr darauf. Ihr Hit "Heartlight" schaffte es in der
Interpretation von Neil Diamond unter die Top Fünf der Charts. 1986
landete er mit "That's What Friends Are For" und "On My Own" gleich zwei Nummer-Eins-Hits im selben Jahr. Heute findet sich Bacharachs Handschrift dutzendfach in Pop und Alternative oder in Musicals am Broadway. Sein Konterfei schaffte es sogar auf das Cover zum Album "Definitely Maybe" der Britpop-Band Oasis.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.