Interview

Salzkammergut 2024: „Haben wir jetzt Angst vor dem Fremden?“

Carolina Frank
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Elisabeth Schweeger, die Intendantin der Kulturhauptstadt, über den Gegenwind aus der Region, fruchtbares Unverständnis, die Sinnlosigkeit von Feuerwerken und kitschige Klischees als Tröstungsprogramm.

Die Presse: Das erste Mal wird eine ländliche Region Kulturhauptstadt. Da fragt man sich erst einmal: warum? Und warum gerade das Salzkammergut?

Elisabeth Schweeger: Die Kulturhauptstädte gibt es seit fast 40 Jahren. Die Probleme verschieben sich, die EU schaut dorthin, wo sie am größten sind, und will sie bearbeitet wissen. Eines der Probleme ist: Der ländliche Raum fällt zurück, auch weil die jungen Leute wegziehen. Die Vorteile des Salzkammerguts sind die herrliche Landschaft, seine große Geschichte und der traditionsreiche Tourismus im Sommer – im Frühling und Herbst tut sich viel weniger. Wie kann man eine solche Region so aufladen, dass sie ganzjährig attraktiv ist, auch, um dort zu leben? Ohne Urbanisierung, ohne die Natur zu zerstören, aber mit einer kulturellen Szene. Das war die Fragestellung. Das Bewerbungsbuch war sehr ehrlich und unprätentiös, es hat auch die Defizite klar benannt. Deshalb war der Zuschlag eine kluge Entscheidung. Und mich hat es gereizt.

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