Ernährung

Kaum Karies bei Kindern der Bronzezeit

Kinder in der frühen Bronzezeit hatten weitestgehend keine Karies. Das dürfte an ihrer Ernährung gelegen haben. Dies ist das Ergebnis einer österreichischen Studie auf der Basis von Funden in Franzhausen bei Traismauer in Niederösterreich.

"Die physischen Charakteristika der Ernährung und bezüglich der Zahngesundheit während der Kindheit spielen eine bedeutende Rolle und waren in der vorindustriellen Ära sehr unterschiedlich", schrieb jetzt ein Autorenteam um Fabian Kanz vom Zentrum für Gerichtsmedizin der MedUni Wien in der Wissenschaftszeitschrift PlosOne.

Die Experten konnten auf Zahnfunde aus einem von Archäologen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften freigelegten und erforschten Friedhof aus der frühen Bronzezeit (1.700 bis 1.500 vor Christus) in Franzhausen bei Traismauer in Niederösterreich zurückgreifen. Es handelte sich um exakt 978 Zähne von 75 dort bestatteten Kindern.

In Österreich hatten 2018 etwa die Hälfte der Schulanfänger bereits Karies. Damals lag Österreich bei einem Anteil der kariesfreien Sechs- bis Siebenjährigen von rund 55 Prozent in der EU in etwa in diesem Bereich.

In der frühen Bronzezeit war das laut den Wissenschaftern in PlosOne  offenbar anders. Die Wissenschafter: "Karies wurde nur bei drei Individuen gefunden und betraf nur fünf Zähne." Die reale Häufigkeit von Karies sei damit bei weniger als einem Prozent gelegen.

Ernährung, die Karies nicht gefördert hat

Die Erklärung für die Unterschiede zur Gegenwart liegen offenbar in der Ernährung, so die Wissenschafter. "Unsere Resultate deuten darauf hin, dass Kinder in der frühen Bronzezeit aus der Fundstelle von Franzhausen I eine Ernährung gehabt haben, welche Karies nicht gefördert hat (...)."

Auf der anderen Seite betrug der Anteil der Zahnfunde mit bereits im Kindesalter bemerkbaren Abnützungserscheinungen bis zu 70 Prozent. Das wiederum deute auf eine Ernährung hin, welche die Zähne mehr in dieser Hinsicht belastet habe, schlossen die Experten. Auch das belege eine ganz andere Ernährungsform als jene von Kindern der heutigen Zeit.

ww/gu

(APA/DPA)

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