Vier Millionen Euro

Österreich schließt mit Israel Technologieabkommen

Mit je zwei Millionen Euro sollen marktnahe, auf kommerziell verwertbare Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen gefördert werden, an denen mindestens ein Unternehmen aus Österreich und Israel beteiligt sind.

Österreich und Israel werden künftig enger im Bereich Technologie zusammenarbeiten. Ein entsprechendes Abkommen wurde im Rahmen einer Dienstreise nach Israel von Wirtschaftsminister Martin Kocher und Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (beide ÖVP) abgeschlossen.

Nach dem Treffen von Kocher mit dem israelischen Technologieminister Ofir Akunis wurde die entsprechende Erklärung von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Israel Innovation Authority (IIA) unterzeichnet. Im Rahmen dieses Abkommens soll die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen beider Länder gestärkt werden, teilte das Wirtschaftsministerium in einer Aussendung mit. Konkret gehe es um die Bereiche Gesundheit, Biokonvergenz, Immunologie und Klimatechnologie.

Die Forschungsförderungsgesellschaft und die Israel Innovation Authority stellen jeweils zwei Mio. Euro an Fördermittel zur Verfügung. Gefördert würden marktnahe, auf kommerziell verwertbare Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen ausgerichtete Forschung, an der mindestens ein Unternehmen aus Österreich und eines aus Israel beteiligt seien. Der erste Call zur Vergabe der Förderung soll im Juni starten und bis September dauern. Bei kleinen Unternehmen werden diese Projekte bis zu 60 Prozent gefördert, mittlere Unternehmen erhalten bis zu 50 Prozent und große Unternehmen maximal bis zu 40 Prozent. "

Israel hat die meisten Start-ups je Einwohner

Das Wirtschaftsministerium hebt die Vorteile des Technologiestandortes Israel hervor: Das Land habe eines der am höchsten entwickelte Hightech-Ökosysteme sowie die meisten Start-ups je Einwohner. Und 5,4 Prozent des BIP fließen in Forschung und Entwicklung - auch hier nimmt das Land unter den OECD-Staaten eine Spitzenstellung ein. Die Hightech-Exporte machen 54 Prozent an den Gesamtausfuhren aus. Mehr als 10 Prozent der Angestellten sind im Hightech-Bereich beschäftigt. Kooperationsmöglichkeiten mit israelischen Unternehmen sieht das Wirtschaftsministerium vor allem im Bereich Medizintechnik. Kooperationen könnten auch bei der Erschließung des US-Marktes von Vorteil sein, da - so das Ministerium - die meisten israelischen Medtech-Firmen in die USA expandieren.

"Aktuell sind bereits über 1.200 österreichische Unternehmen in Israel aktiv. Insbesondere in den Bereichen Infrastruktur, Industrie, Umwelttechnik, Abfallwirtschaft sowie Energiewirtschaft gibt es große Potenziale für heimische Betriebe", sagte Kocher. "Mit dem neuen Technologieabkommen stärken wir die länderübergreifende Zusammenarbeit zwischen israelischen und österreichischen Unternehmen und fördern die gemeinsame Forschungsarbeit", ergänzte der Minister.

"Durch internationale Kooperationen, wie dem beschlossenen Technologieabkommen, wird gezielter Know-how Transfer gefördert, wovon auch die Tourismusbranche profitieren kann", merkte Kraus-Winkler an.

Im Rahmen der Dienstreise trafen Kocher und Kraus-Winkler den israelischen Wirtschaftsminister Nir Barkat, den israelischen Tourismusminister Haim Katz und den Technologieminister Ofir Akunis. Die Reise wurde zur Stärkung der gemeinsamen Wirtschaftsbeziehungen und zur Bewerbung Österreichs als Tourismusland genutzt.

fel/tpo

(APA/DPA)

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