Nachhaltig wollen viele Unternehmen sein. Wer das Thema ernst nimmt, muss tief in die Strukturen der Organisation eingreifen.
Die Wortgewalt, mit der dieser Job beschrieben wird, ist beachtlich: Chief Sustainability Officer (CSO). Das ist jene Person, die den Fokus einer Organisation auf ESG (Umwelt, Soziales, gute Unternehmensführung) und Nachhaltigkeit richten soll. Manche Beobachter meinen gar, die CSOs werden in naher Zukunft „sense maker in chief“ werden – oberster Sinnstifter oder hauptverantwortliche Person für vernünftige Entscheidungen.
Doch zurück in die Gegenwart und betriebliche Realität. „Ob ein CSO im Unternehmen installiert ist, zeigt, ob Nachhaltigkeit ernst gemeint wird“, sagt Agatha Kalandra, ESG-Leader und Vorstandsmitglied bei PwC Österreich. Mehr noch: CSOs brauchen eine gute Achse zu ihren Vorständen, und die wiederum müssen Nachhaltigkeit auf ihrer Agenda haben und sich darüber im Klaren sein, welche Nachhaltigkeitsziele verfolgt werden. Nötig ist also eine Strategie, die Maßnahmen und Wege der Zielerreichung umfasst: „Man muss definieren, was man erreichen und was man wie messen will, sonst ist es schwer, zu berichten“, sagt Kalandra.
Nachhaltig ist ein Unternehmen, wenn man das Thema nicht mehr diskutieren muss.
Agatha Kalandra, ESG-Leader und Vorstandsmitglied bei PwC Österreich
Das ist wichtig, weil Berichte ein Kernelement der rechtlichen Vorschriften sind. Etwa der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Die EU-Richtlinie aus dem Vorjahr verpflichtet künftig mehr Unternehmen, detailliert über ESG-Themen zu berichten. So müssen Firmen darlegen, wie sie ihre CO2-Emissionen verringern, Kreislaufwirtschaft etablieren, Beiträge zur Biodiversität leisten oder sicherstellen, dass Menschenrechte beachtet werden und Chancengleichheit gelebt wird. Ziel ist, die Transparenz, die Vergleichbarkeit und Digitalisierung in den Unternehmen zu erhöhen.